IT-Recruiting (Bild: Shutterstock)

IT-Recruiting: 5 Fehler, die du vermeiden solltest

  • Letztes Update:1 Jahr 
  • Lesezeit:5Minuten

Das Recruiting in der IT-Branche stellt aufgrund des Fachkräftemangels eine immer größer werdende Herausforderung dar. Unternehmen ringen nach qualifizierten IT-Spezialisten und begehen dabei einen Fehler nach dem anderen. In diesen Beitrag erfährst du, welche fünf Fehler du unbedingt vermeiden solltest, um neue Talente für dein Unternehmen zu gewinnen.

Ein Gastbeitrag von Florenz Klasen, TechMinds

Nr. 1: Zu wenig Employer Branding

Investierst du zu wenig Zeit in den Aufbau deiner Employer Brand, so wird sich dies spätestens beim Recruiting-Prozess zeigen. Jobsuchende informieren sich bereits vor der Bewerbung im Rahmen ihrer sogenannten Candidate Journey (eine Abwandlung der Customer Journey) meist im Internet oder auch bei Freunden und Verwandten über den Arbeitgeber. Plattformen wie Kununu geben ausführliche Informationen über die Qualität des Arbeitgebers und beeinflussen die Meinung der Bewerber enorm.

Aus diesem Grund ist es wichtig, als Unternehmen eine positive Employer Brand aufzubauen. Dabei geht es darum, sich auf dem Arbeitsmarkt von der Konkurrenz positiv abzuheben und die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Teil des Employer Brandings ist es, die Unternehmensziele und -Werte nach außen zu kommunizieren und damit Interesse zu wecken. Ein wichtiges Stichwort hierbei ist Authentizität. Das Employer Branding kann nur dann gelingen, wenn die kommunizierten Ziele und Werte der tatsächlich gelebten Realität im Unternehmen entsprechen.

Um eine positive Employer Brand zu schaffen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Einblicke in das Unternehmen/die Arbeit im Unternehmen geben

  • Homepage immer aktuell halten

  • Professionelles und kompetentes Auftreten in Social-Media-Kanälen

  • Work-Life-Balance ermöglichen

  • Entwicklung und Weiterbildung für Mitarbeiter anbieten

  • Diverse Benefits bieten

  • Mitarbeiter als Markenbotschafter einsetzen

Nr. 2: Kein bzw. falsches Active Sourcing

Aufgrund des Fachkräftemangels basiert das Recruiting im IT-Bereich zum Großteil auf Active Sourcing, das zum Beispiel von einem Talent Acquisition Manager strategisch betreut wird. Wenn du bisher noch keine Active-Sourcing-Methoden eingesetzt hast, wird es jetzt höchste Zeit dafür! Da die meisten qualifizierten IT’ler bereits einen Job haben, ist es umso wichtiger, dass Recruiter von sich aus auf Talente zugehen. Und dass sie versuchen diese für das eigene Unternehmen zu gewinnen.

Active Sourcing bedarf sehr viel Geschick und Geduld. Viele IT-Fachkräfte sind bereits von den ständigen Anfragen genervt. Daher musst du dich mit deiner Anfrage deutlich von der Konkurrenz abheben.

Das Wichtigste ist, dass du die Kandidaten persönlich ansprichst und keine Standard-Massen-E-Mails verschickst. Setzte dich mit dem Profil der jeweiligen Person auseinander. Schreibe eine personalisierte E-Mail, in der du auf ein paar Dinge aus dem jeweiligen Lebenslauf eingehst. So zeigst du wahres Interesse an der Person. Diese fühlt sich infolgedessen von dir wertgeschätzt.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um Active Sourcing zu betreiben. Beliebt sind dafür vor allem Karriere-Websites wie Xing oder LinkedIn. Der Vorteil bei diesen Plattformen ist, dass sie den Aufbau eines Netzwerkes ermöglichen. So hat man selbst zu einem späteren Zeitpunkt noch die Chance, auf geeignete Kandidaten zurückzugreifen.

Nr. 3: Fehlendes IT-Know-How im Bewerbungsprozess

Besitzt der Recruiter kein IT-Wissen bzw. wird die IT-Abteilung nicht in den Bewerbungsprozess mit eingebunden, gestaltet sich die Suche nach neuen Talenten sehr schwierig. Recruiter wissen oft nicht, welche Kandidaten rein fachlich für die Stelle geeignet sind. Die Folge davon sind Fehlentscheidungen und Fehlbesetzungen.

Am sinnvollsten ist es, wenn bereits von Anfang an das Recruiting von einem auf Tech- und IT-Bereich spezialisierten Recruiter durchgeführt wird. Auch eine Personalberatung für die IT-Branche hilft hierbei. Ein absolutes Muss ist es, dass beim Vorstellungsgespräch ein Mitarbeiter der IT-Abteilung anwesend ist. Nur er kann wirklich einschätzen, ob der Kandidat den Anforderungen entspricht oder nicht.

Das ist wichtig, damit sich der Bewerber mit einer Ansprechperson über relevante Themen unterhalten kann und eventuelle Fragen problemlos beantwortet werden. Wird die IT-Abteilung in den Bewerbungsprozess nicht mit eingebunden, ist eine umständliche und langwierige Kommunikation zwischen Recruiter und Führungsposition vorprogrammiert.

Nr. 4: Schlechte Candidate Experience

Zur Candidate Experience gehören all jene Erfahrungen, die ein Bewerber mit dem Recruiting-Prozess macht. Sie wird maßgeblich beeinflusst durch Faktoren vor, während und nach der Bewerbung. Das sieht so aus:

  • Vor der Bewerbung: Erster Eindruck, Recruiting-Kanäle, Karriere-Websites, Employer Branding

  • Während des Bewerbungsgesprächs: Kommunikation, Formulare, Auswahlverfahren, Informationsfluss

  • Nach der Bewerbung: Zu- bzw. Absage, Onboarding, Probezeit, Mitarbeiterbindung

Der erste wichtige Meilenstein für eine gute Candidate Experience ist die Stellenanzeige. Achte hier bereits auf eine persönliche Anrede. Und vermeide es, immer wieder die gleichen Inhalte zu verwenden. Die Stellenanzeige sollte möglichst detailliert sein. Und Einsichten in die IT-Abteilung und technische Fakten geben.

Je kürzer der Bewerbungsprozess, desto glücklicher sind die Bewerber. Unnötig lange Recruiting-Prozesse und Wartezeiten werden nicht gerne gesehen und führen zu Frust. Außerdem ist es wichtig, die Kandidaten regelmäßig auf dem Laufenden zu halten. Und sie über etwaige Updates zu informieren.

Nr. 5: Fehlendes Bewerbermanagement

Ein fehlendes Bewerbermanagement führt dazu, dass du den Überblick über den Recruiting-Prozess verlierst und wichtige Dinge übersiehst. Beim Bewerbermanagement geht es darum, einen guten Überblick über den Bewerbungsprozess und die unterschiedlichen Bewerber zu haben. Dazu gehören diverse Methoden und Mittel, die es ermöglichen, den Recruiting-Prozess zu strukturieren.

Idealerweise verwendest du als Unterstützung ein Bewerbermanagement-System. Dabei handelt es sich um eine Software, die alle Bewerber übersichtlich an einem Ort zusammenfasst und kategorisiert. Mit zahlreichen Zusatzfunktionen ausgestattet, ist ein derartiges Tool der beste Begleiter deines Recruiting-Prozesses.

Ein gutes Bewerbermanagement-System zeichnet sich unter anderem durch folgende Aspekte aus:

  • Benutzerfreundlichkeit

  • Flexibilität

  • Datenschutz

  • One-Click-Bewerbungen

  • Automatische Eingangsbestätigungen

  • Diverse interne sowie externe Kommunikationsmöglichkeiten

  • Option eines Talent-Pools

  • Analyse-Tools

Fazit

Verhinderst du diese fünf häufigen Fehler, bist du deiner Konkurrenz einen Schritt voraus.

Viel Erfolg!


Über den Autor:

Florenz Klasen ist CEO und Gründer der TechMinds GmbH aus Hamburg. Die junge Agentur hat sich auf Personalvermittlung und Recruiting im Tech- & IT-Bereich spezialisiert. Sie verbindet Hidden Champions sowie namhafte Unternehmen mit hochqualifizierten Führungskräften und Professionals. 


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