Sinnlose SEO-Maßnahmen (Bild: Freepik)

8 SEO-Tipps, die gut klingen, aber deinem Unternehmen wenig bis nichts bringen

  • Letztes Update:4 Wochen 
  • Lesezeit:8Minuten

Nicht alle Maßnahmen der Suchmaschinen-Optimierung bringen Erfolg. Diese SEO-Tipps sind für StartUps sogar unsinnig.

Zeit- und Geld-Verbrennung mit Search Engine Optimization

Ja, SEO (Search Engine Optimization) ist eine wichtige Disziplin des Onlinemarketings. Es gibt Hunderte Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um die SEO-Grundlagen zu erfüllen. Und es gibt ebenso Hunderte zusätzliche Empfehlungen, wie deine Website – deine Firmenwebseite, dein Onlineshop oder dein Corporate Blog – noch besser bei Google, Bing und Co. ranken kann. Angeblich.

Doch, Achtung, viele vermeintlich tolle Tipps sind reine Nebelkerzen. Dieser Meinung ist Markus Hövener, Gründer der SEO-Agentur Bloofusion. Im StartUpWissen Podcast erklärt er genau, welche Maßnahmen nur gut klingen, aber für StartUps und auch viele andere Unternehmen wenig bringen.

Hinweis: Die Folge kannst du auch bei Apple Podcast, Google Podcasts, Spotify, Deezer, Podigee, Youtube und über Alexa bzw. Amazon Echo anhören.

Diese SEO-Maßnahmen solltest du ignorieren

Tu dies, tu das, dann wird deine Website ein super Ranking bei Google bekommen. Wenn du dich mit der Suchmaschinen-Optimierung beschäftigst, wirst du bestimmt viele Ratschläge hören und lesen. Viele davon sind wirklich sinnvoll, zum Beispiel der Aufbau von Backlinks und die Orientierung am E-A-T-Modell.

Im StartUpWissen Podcast geht Markus speziell auf die SEO-Maßnahmen ein, die du getrost ignorieren kannst, weil sie für dein Business keine signifikante Relevanz haben. Darüber hinaus haben wir für diesen Ratgeber noch weite Tipps gesammelt, die sich als Falschinformationen oder Zeitverschwendung entpuppen.

„Führe eine Optimierung für Voice Search durch”

Siri, Alexa und Konsorten machen unser Leben leichter. Und das Feld des Voice Search Marketings wird seit einigen Jahren gehypt. Doch einen echten Mehrwert hat die Optimierung von Websites für Sprachassistenten nicht.

Warum? Stell dir die Frage: Was bringt es deinem Unternehmen, wenn beispielsweise der Google Assistant eine Information von deiner Website vorliest? Damit bekommst du weder Traffic (was für die Einblendung von Werbebannern interessant sein könnte), noch generierst du einen Lead.

“Betreibe unbedingt auch Bing-SEO”

Der Suchmaschinen-Markt wird von Google dominiert. Andere Anbieter wie Bing oder DuckDuckGo haben kaum eine Relevanz. Trotzdem hört man gelegentlich die Empfehlung, man solle seine Website speziell für Bing optimieren.

Auch diese Maßnahme hält Markus für Quatsch. Da Bing ähnlich wie Google funktioniert, brauchst du keine spezielle Optimierung vornehmen. Selbst wenn es ein echtes Bing-SEO gäbe – wie würdest du das lösen? Würdest du eine Website für Google optimieren und dann noch eine Kopie speziell für die Microsoft-Suche anlegen?

“Die Yoast-Tipps reichen, um SEO zu betreiben”

Viele, die eine Website auf Basis von WordPress betreiben, setzen das Yoast-Plugin ein. Diese Erweiterung hilft dir unter anderem bei der Optimierung deiner Meta Description. Und es schaut auch, ob dein Inhalt lang genug ausfällt und genügend relevante Keywords enthält. Doch: Selbst wenn laut Yoast alles im grünen Bereich ist, heißt das nicht, dass du wirklich gutes SEO betreibst.

Das Plugin scannt nur die nackten Fakten, beispielsweise die Textlänge deines Snippets. Doch es überprüft nicht die Sinnhaftigkeit des Inhalts. Aber genau darauf kommt es ja an, wenn dein Content erfolgreich sein soll.

Yoast SEO Tipps (Bild: Yoast)

“Verbessere auf jeden Fall deinen Sichtbarkeitsindex”

SEO-Tools sind eine klasse Sache und unerlässlich, wenn du professionell Suchmaschinen-Optimierung betreiben möchtest. Aber werde niemals ein Sklave der Hinweise und Metriken. Die Programme spucken gerne Warnungen und Empfehlungen aus, die eigentlich irrelevant sind. Sie verwirren damit mehr, als sie bringen.

Und die SEO-Anwendungen bieten dir viele Informationen, die in die Kategorie Vanity Metrics fallen. Das sind Kennzahlen, die deiner Eitelkeit gut tun, aber für dein Business wenig wichtig bis irrelevant sind. Eine solche Vanity Metric kann der Sistrix Sichtbarkeitsindex sein: Was bringt es deinem Business, wenn du mit deiner Website zu angesagten Keywords bestens rankst, diese aber keinen echten Bezug zu deinem Produkt und keine Relevanz für deinen Umsatz haben?

“Beachte unbedingt das knappe Crawl Budget”

Damit Google ein Ranking erstellen kann, schickt die Suchmaschine zuerst Crawler los, um deine Website zu analysieren. Da große Websites unter Umständen Zehntausende Seiten umfassen, kann Google nicht alle herunterladen und untersuchen – das würde zu lange dauern. Deshalb gibt es ein Crawl Budget.

Viele Website-Betreiber haben die Angst, dass durch diese Limitierung ihre wichtigsten Seiten nicht im Index landen könnten. Deshalb schließen sie manuell viele ihrer Seiten aus dem Crawling aus. Doch diese Maßnahmen ist für StartUps und Unternehmen, die eine überschaubare Website haben, sinnlos. Denn sie liegen in der Regel im Crawl Budget.

“Du musst eine superschnelle Website haben”

Google und andere Suchmaschinen-Betreiber möchten stets die besten Seiten empfehlen. Deshalb wird in der SEO-Szene die Page Experience als wichtige Maßnahme angesehen. Dazu gehört unter anderem die Optimierung des Pagespeeds.

SEO Pagespeed Auswertung (Screenshot: Google)

Es macht zwar Sinn, die Ladegeschwindigkeit deiner Website zu optimieren. Denn welcher User wartet schon gerne? Doch übertreibe es nicht mit deinem Aufwand! Das Herauspressen der letzten Millisekunde steht meist in keinem Verhältnis zum möglichen SEO-Erfolg.

“Setze Canonical Tags ein”

Nutzt du ein oder mehrere SEO-Tools, dann wirst du von denen bestimmt gewisse Fehlermeldungen und Warnungen bekommen. Zum Beispiel bekommst du den Hinweis, dass es auf deiner Seite zu viel Duplicate Content gäbe. Also Seiten, die einen sehr ähnlichen oder identischen Inhalt aufweisen.

Lösen könntest du das Problem über den Einsatz des sogenannten Canonical Tags. Die Umsetzung ist aber recht kompliziert und sehr zeitaufwendig. Und sie bringt laut Markus recht wenig für SEO. Denn der Google-Algorithmus ist mittlerweile “schlau” genug, Probleme wie Duplicate Content von alleine zu erkennen.

“Integriere Hreflang-Tags”

Wie der Canonical Tag stellt auch der Hreflang-Tag eine spezielle Auszeichnung deiner Seiten dar. Er kommt zum Einsatz, wenn du zum Beispiel einen Onlineshop hast, der in verschiedenen Ländern und in verschiedenen Sprachen angeboten wird. Der richtige Einsatz des Hreflang-Tags ist allerdings sehr aufwändig und auch kompliziert – und in vielen Fällen unnötig.

Überlege dir also genau, ob diese vermeintlich wichtige SEO-Maßnahme wirklich umsetzen möchtest! Besser wäre es, sich von Anfang an eine ordentliche Website-Struktur zu überlegen. Plane somit beim Start deines Unternehmens mit ein, dass du mittel- oder langfristig eine mehrsprachige Variante deiner “Homepage” oder deines Onlineshops benötigst.

„Achte auf die Keyword-Dichte“

Früher gab es einen Trick, um die Website organisch ganz vorne zu platzieren, das sogenannte Keyword-Stuffing. Hierbei wurden die wichtigsten Keywords so oft wie möglich in einer Seite platziert.

Jedoch ist diese Art von SEO längst überholt, da Keyword-Stuffing keinen Effekt mehr hat. Ebenso hat die Keyword-Dichte kaum Relevanz. Denn die Google-Algorithmen sind mittlerweile intelligent genug, um deine Seite automatisch gewissen Schlagworten zuzuordnen, selbst wenn diese nicht in deinen Inhalten vorkommen.

„Schreibe möglichst lange Texte“

Es ist ein verbreiteter SEO-Mythos, dass eine einzelne Webseite, wie beispielsweise ein Blogpost, viel Text enthalten muss, um bei Google eine Top-Rankings-Position zu erreichen. Im Internet kursiert oft die Empfehlung, mindestens 1.000 Wörter zu schreiben – wobei mehr Text angeblich noch besser sei.

Es gibt zahlreiche Studien, die diesen Mythos zu untermauern versuchen, indem sie behaupten, dass längere Beiträge besser ranken als kürzere. Doch in Wahrheit ist die Länge einer Webseite kein entscheidender Rankingfaktor. Google hat diesen Glauben selbst bereits mehrfach widerlegt, dennoch hält er sich hartnäckig.

„Baue ganz viele Backlinks auf“

SEO umfasst sowohl Onpage- als auch Offpage-Maßnahmen. Zu Letzteren gehören die Verlinkungen von anderen Websites auf deine Seite. Diese Backlinks zeigen, dass andere Menschen deine Inhalte mögen und darauf verweisen.

Jedoch ist es wichtig zu betonen, dass bei Backlinks Qualität vor Quantität geht. Backlinks sind nur dann nützlich, wenn sie von hochwertigen Quellen stammen. Zum Beispiel zählt ein Verweis von FAZ.net auf deinen Firmenblog mehr als viele Verlinkungen von kleinen oder sogar fragwürdigen Websites.

„Setze nur auf dofollow-Links“

Es gibt verschiedene Arten, wie andere Websites auf deine verweisen können. Man unterscheidet zum Beispiel zwischen „dofollow“- und „nofollow“-Links. Erstere sind wichtiger für deine SEO-Maßnahmen und dementsprechend heiß begehrt.

Das heißt aber nicht, dass alle anderen Verweise sinnlos sind. Denn der Google-Algorithmus schaut sich alle Links an, die auf dein Webseite eingehen. Finden sich hier unnatürlich viele „dofollow“-Links, könnte das auf einen Linktausch oder Linkkauf hinweisen. Und derartiges mag Google gar nicht!

„Publiziere ganz viel Content“

Jeden Tag mindestens eine News, pro Woche mindestens ein bis zwei Blog-Posts – agierst du so, nur wegen deinen SEO-Maßnahmen? Denn: Wer viele Inhalte publiziert, lockt die Google-Bots an und verbessert so sein Ranking – heißt es. Stimmt das?

Diese Aussage ist nur bedingt richtig, denn das Veröffentlichen von vielen schwachen oder irrelevanten Inhalten wird weder deinen Lesern noch den Suchmaschinen gefallen. Um bei den Suchmaschinen erfolgreich zu sein, musst du erstklassige Inhalte liefern. SEO-Fachwissen: Der Must-Have-Ratgeber*

Conclusio: Fokussiere dich auf das Relevante

Die Optimierung von Websites für Suchmaschinen ist extrem wichtig, wenn dein Unternehmen organisch im Internet gefunden werden soll. Es gibt wirklich zahlreiche Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um das Ranking zu verbessern. Doch sei wie immer auf Effizienz bedacht!

Es macht wenig Sinn, Zeit und Geld in SEO-Maßnahmen zu stecken, die deinem jungen Business wenig bis gar nichts bringen. Investiere deine Energie lieber in die wirklich wichtigen Dinge – zum Beispiel in tolle Inhalte, die deinen Leser und Usern gefallen.


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Bild: Freepik

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