Obwohl viele StartUps die Digitalisierung voranpeitschen, müssen auch sie grundlegende Dinge beachten. Ansonsten kommen sie selbst unter die Räder.
Die Digitalisierung beeinflusst alles und jeden
Der Begriff „Digitalisierung“ treibt gerade kleine und große Unternehmen um. Es gilt, eine neue industrielle Revolution zu beschreiten, die sogenannte „Industrie 4.0“. Diese bringt für das Geschäftsleben, unsere Arbeitsplätze und unser ganzes Leben größere Umbrüche mit sich wie jede andere industrielle Revolution zuvor.
Während Produktlebenszyklen früher mindestens zwei bis drei Jahre umfassten, oft auch mal fünf bis zehn Jahre, ist die Taktung schon heute deutlich kürzer. In der digitalen Welt denkt man nicht in Jahren, sondern in Wochen oder Monaten. Das bedeutet auch: Einem StartUp kann innerhalb weniger Jahren die sogenannte Disruption gelingen – dem Umbruch einer ganzen Branche.
StartUps sind zwar oft die Treiber der Digitalisierung – man denke an Netflix, Google, Uber oder AirBnB -, trotzdem haben sie auch nicht immer den Wandel und seine Konsequenzen voll im Blick. Diese Dinge müssen bedacht werden, wenn sich ein Unternehmen der Digitalisierung stellt:
Nr. 1: Immer am Ball bleiben
Wer sich dem radikalen Wandel der Digitalisierung nicht stellt, kann schnell den Anschluss verlieren. Bekannte Beispiele sind einstige Weltmarken wie Nokia, Blackberry oder Yahoo. Diese besitzen heutzutage kaum noch eine Relevanz.
Warum? Sie waren nicht agil genug und reagierten zu langsam auf Richtungsänderungen. Man hat den Business Pivot verpasst und damit den Anschluss an die innovativeren und geschickteren Mitbewerber.
Deswegen ist es wichtig, dass die Digitalisierung ernstgenommen wird – besonders im Management. Dieses muss sich nicht nur mit dem neuen Wandel beschäftigen, sondern ihn anstoßen, umsetzen und täglich leben.
Das bedeutet zum Beispiel, dass man starre Strukturen („So haben wir schon immer gearbeitet“) über Bord wirft. Eine moderne Führungskraft sollte nach der Methode „Agile Leadership“ oder „Management 3.0“ handeln. Dazu gehören unter anderem, dass man eine agile und positive Unternehmenskultur schafft und seinem Team dafür begeistert, immer am Ball zu bleiben.
Nr. 2: Mehr Freiräume zum Experimentieren
Eine agile Unternehmenskultur bedeutet, dass die Mitarbeiter, besonders in der Entwicklungsabteilung, Freiräume zum Experimentieren benötigen. Dabei sollte es möglichst wenig Grenzen geben. Wer verrückt erscheinende Dinge ausprobiert, schafft es über seinen Tellerrand zu schauen und damit vielleicht die nächste große Innovation zu schaffen.
Selbst Branchen, die schon viele Jahrzehnte oder Jahrhunderte existieren, kriegen den Wandel zu spüren. Fast keiner ist davor gewappnet. Deswegen experimentiert zum Beispiel die Deutsche Post mit Drohnen und Start-ups vermitteln Reisen per Facebook Messenger.
Nr. 3: Den Kulturschock erfolgreich meistern
Sich mit großen Schritten für die Zukunft zu rüsten und ständig „auf dem Sprung zu sein“ bedeutet für viele Firmen einen Kulturschock. Es kann vorkommen, dass die Mitarbeiter Probleme haben, das neue Mindset zu verinnerlichen und umzusetzen. Hier ist das Management gefordert, um alle auf die Reise in Richtung Digitalisierung mitzunehmen.
Um diese Herkules-Aufgabe zu bewältigen, kann es sinnvoll sein, spezielle Fortbildungen anzubieten oder sich externe Unterstützung zu holen. Spezielle Coaches zeigen dem ganzen Team auf, wie man unter anderem die interne Kommunikation verbessert, agile Methoden wie Scrum oder Kanban umsetzt oder wie man in ganz kurzen Entwicklungszyklen neue Produkte hervorbringt.
Fazit
Digitalisierung ist nicht nur ein Schlagwort, das einfach eine neue Art von Produkten beschreibt. Nein, Digitalisierung bedeutet, offen für Neues zu sein. Die Konsequenz daraus ist, dass alle an einen Strang ziehen müssen.
Alle müssen agiler und freier agieren, um mithalten zu können. Dafür muss am Ende auch Zeit und Budget da sein. Und die Toleranz für verrückte Ideen und kreative Ideen. Ansonsten verliert man schnell den Anschluss – auch als motiviertes StartUp.