Programmierer (Bild: Pixabay)

Zusammenarbeit mit externen Entwicklern: Das gibt es zu beachten

  • Letztes Update:2 Jahren 
  • Lesezeit:4Minuten

Damit ein Projekt kein Chaos wird: Fünf wichtige Dinge, die man bei der Zusammenarbeit mit externen Entwicklern bedenken muss

Ein Gastbeitrag von Matthias Pauers

Software-Entwickler jeder Art sind gerade gefragter denn je. Einerseits, weil die Digitalisierung von Geschäftsabläufen mit großen Schritten vorangeht; Andererseits, weil gerade StartUps auf Apps und Web-Anwendungen setzen, um unser Leben einfacher zu gestalten.

Nicht für jedes Unternehmen lohnt es sich, entsprechende Profis fest anzustellen. Das Wissen holt man sich lieber durch externe Dienstleister. Doch hier treffen oft zwei Welten aufeinander: Old Economy auf New Economy, Manager auf Programmierer. Damit es hier nicht zu einem „Clash of Cultures“ kommt, gilt es, ein paar Dinge bei der Zusammenarbeit zu beachten.

Erarbeite ein Konzept, was du wirklich benötigst

„Wir brauchen eine App, denn das hat jetzt jeder“ – diese simple Aussage hört man öfters. Doch macht sie wirklich Sinn? Ist eine App wirklich die Lösung und der richtige Schritt in Richtung Digitalisierung? Falls ja – was soll diese App genau können? Wie soll sie mit anderen Produkten interagieren, welche Vorteile bringt das?

Oder ist eine App vielleicht gar nicht das Richtige? Vielleicht kann ein Web-Angebot die passende Lösung sein? Darüber solltest du dir genaue Gedanken machen, bevor du damit an externe Entwickler herantrittst.

Halte deine Anforderungen genau fest

Steht dein Konzept, so muss dieses niedergeschrieben werden. Das sollte nicht nur für dich und deine direkten Kollegen verständlich sein, sondern auch für andere. Mit „Andere“ sind besonders die externen Dienstleister gemeint, die deine Idee umsetzen müssen.

Das Konzept sollte unter anderem genau definieren, wie das Ergebnis aussehen und funktionieren soll. Dazu gehört eine detaillierte Beschreibung aller Funktionen – oder zumindest der erwünschten Funktionsweise. Darauf aufbauend erfolgt ein detailliertes Briefing.

Einigt euch auf eine gemeinsame Sprache

Wenn Auftraggeber und Auftragnehmer aufeinander treffen, kann das in Kommunikationsproblemen enden. Während der Auftraggeber seine ganz spezielle „Sprache“ spricht, ist ein Programmierer eher in der Welt von Ajax, C# oder PHP zuhause.

Hierdurch kann es zu einem babylonischen Sprachwirrwarr kommen. Eines, das in vielen Missverständnissen und Zeitverzögerungen endet. Im schlimmsten Fall scheitert das Projekt, weil sich beide Seiten nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen. Deswegen ist es ratsam, eine Art „Übersetzer“ zu haben. Dieser Vermittler kann aus den eigenen Reihen stammen (aber nur, wenn er beide Sprachen versteht) oder man engagiert fachkundige Consultants. Letztere besitzen den Vorteil, dass sie keine „Scheuklappen“ besitzen und somit manche Dinge kritisch durchleuchten.

Setze Meilensteine

Für das flotte Vorankommen des gemeinsamen Projektes ist es wichtig, dass man sich Meilensteine setzt. Diese sollten möglichst kurzgefasst sein, in dem es mindestens 1x pro Monat ein Zwischenschritt gibt.

Um das zu erfüllen, sollten der Entwickler, aber auch der Auftraggeber nach agilen Methoden wie zum Beispiel Scrum agieren. Kurze Intervalle anstatt großer Schritte lautet die Devise. So vermeidet man unter anderen, dass sich ein Produkt in die falsche Richtung entwickelt.

Strebe kein komplett fertiges Produkt an

In vielen Unternehmen arbeitet man immer noch nach Plänen, die lange Zeiträume umfassen. Anstatt des 5-Jahres-Masterplans musst du dir ein kürzeres und erreichbares Ziel stecken. Das vorrangige Ergebnis sollte nicht ein zu 100% fertig entwickeltes Produkt sein, sondern zuerst einmal ein deutlich reduzierter Zwischenschritt.

In der Fachsprache spricht man hier vom MVP, dem Minimum Viable Product . Hierbei handelt es sich um eine vom Umfang her abgespeckte, aber funktionierende Fassung des geplanten Produktes.

Gerade bei einer neu geschlossenen Zusammenarbeit zwischen einem Auftraggeber und einem externen Entwickler kann es sinnvoll sein, diese Art von Prototyp als „Bewährungsprobe“ zu nutzen. Treten hierbei Komplikationen auf, können sie aufgrund der agilen Entwicklungsmethode hoffentlich schnell gelöst werden.

Fazit

Zwei Welten, zwei Sprachen, zwei Arten zu arbeiten: So etwas kommt gerne vor, wenn Auftraggeber und Entwickler aufeinander treffen. Damit es hier zu möglichst wenigen Reibungsverlusten kommt, gibt es mehrere Methoden und Wege, mögliche Konflikte vorab zu vermeiden. Entstehen trotzdem Spannungen, sollten diese schnell aus der Welt geschafft werden. Hierbei kann es ratsam sein, Vermittler einzusetzen, die zwischen beiden Parteien vermitteln.


Über den Autor:

Matthias Pauers ist Coach für Software-Entwicklung und greift mit seiner Firma Teamprove gerne StartUps und Business Angels unter die Arme. Denn als Fußball-Fan weiß er, worauf es ankommt: auf Kommunikation, Teamwork und agile Methoden, um schnell zum Ergebnis zu kommen.

Anzeige:

Bilder: Pixabay, Teamprove

Ein Kommentar

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.