Entdecke mehr als 11 bewährte Möglichkeiten, wie du mit einem PC- oder Videospiel die Kassen klingeln lassen kannst.
„Wie kann ich mit meinem Game genügend Umsatz machen?“
Das ist die ultimative Frage, wenn du dich als Spieleentwickler selbstständig machst oder ein Indie-Game-Studio gründest. Denn sobald du das Hobby-Level verlässt und mit deinen eigenen Computer- oder Videospielen Geld verdienen möchtest, benötigst du einen ordentlichen Umsatz, um deine Kosten zu decken. Und noch schöner wäre es, wenn du am Ende den Break Even erreichst und einen Gewinn erwirtschaftest, um damit das nächste Spieleprojekt finanzieren zu können.
Das Gute ist: In der Welt des Game Development gibt es zahlreiche Monetarisierungsstrategien. Das schlechte Nachricht aber lautet: Es kann sehr hart sein, den richtigen Weg zu zu finden, um profitabel zu werden. Es gibt also keinen Stein der Weisen, der dich sofort reich und berühmt macht!
Monetarisierung von Spielen: Welche Strategien gibt es?
Vom Freemium-, Pay-to-Win- und Abo-Modell über Crowdfunding, DLCs und Microtransaktionen bis hin zu Bannerwerbung, NFTs und dem Premium-Sales: Du hast zahlreiche Möglichkeiten, um Geld mit einem Game zu verdienen. Welche das genau sind, erklären wir dir in den folgenden Absätzen.
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Verkauf von Games: Das bewährte Premium-Modell
Jeder, der dein Spiel spielen möchte, muss es für einen festen Betrag kaufen. Dieses sogenannte Premium-Modell ist für Games die bekannteste und älteste Monetarisierungsstrategie.
Früher bekam man für sein Geld eine Pappschachtel, in der sich eine Diskette, ein Handbuch und eventuell noch Goodies wie Karten oder Guides befanden. Doch das physische Produkt verschwindet immer mehr. Statt Pappschachteln, CD-Hüllen und Datenträgern werden heute meist Downloads über Plattformen wie Steam oder den Playstation Store verkauft – und somit rein digitale Güter.
Freemium: Der kostenlose Einstieg für Interessierte
Der Begriff “Freemium” setzt sich aus den Worten “Free” und “Premium” zusammen. Folgst du diesem Modell, ist dein Game kostenlos spielbar, es beinhaltet jedoch kostenpflichtige Inhalte oder Features.
Das heißt: Das Basisspiel oder einen Ausschnitt davon bietest du frei zugänglich an, aber für spezielle Funktionen, Erweiterungen oder In-Game-Items verlangst du Geld. Zum großen Bereich “Freemium” gehören Demoversionen, ebenso MMORPGs – also Online-Rollenspiele – oder Free-to-Play-Games.
Microtransaktionen: Ein Einnahmemodell für Free-to-Play-Spiele
“Free-to-Play” oder “Free2Play” bedeutet, diese Games kann man theoretisch komplett kostenlos zocken. Meist handelt es sich dabei um Smartphone- und Tablet-Apps.
Wie verdienst du als Spieleentwickler mit Free-to-Play Geld? Indem du zum Beispiel für besondere Heldenkostüme oder nützliche Spielbeschleuniger die Hand aufhältst. Jeder, der diese besonderen Ingame-Items und Features haben möchte, kann sie per Microtransaktionen – also über kleine Geldbeträge – erwerben.
RTL-Feeling auf dem Display: Werbeeinnahmen in Spielen
Bei Gaming-Apps und Browsergames hat es sich mittlerweile etabliert, dass nach jedem Level oder einem besonderen Ereignis eine kurze Werbeunterbrechung erfolgt. Da fühlt man sich dann ein bisschen wie beim Glotzen von Privatfernsehen.
Entweder blendest du für die „Werbeunterbrechungen“ statische oder animierte Werbebanner ein, oder du lässt komplette Werbeclips ablaufen. Du bekommst dafür eine Vergütung nach TKP (Tausenderkontaktpreis) bzw. CPM (Cost Per Mille), für jeden Klick auf das Werbemittel und/oder für jede nachfolgende Aktion (zum Beispiel die Installation einer anderen App).
Pay-to-Win: Umstritten, aber durchaus profitabel
Eine Abwandlung von Free-to-Play ist Pay-to-Win. Hierbei erhalten die Spieler, die spezielle oder viele Items kaufen, besondere Vorteile. Das verändert die Balance und macht für die Zahlenden das Gewinnen deutlich leichter.
Verständlich, dass diese Form des Cheats ziemlich umstritten ist und Pay2Win-Games schnell in den Verruf kommen können.
Abonnementmodelle für Spiele: Mieten statt Besitzen
Das Abonnement-Modell (englisch: Subscription Model) hat mit Online-Rollenspielen wie World of Warcraft und Guild Wars 2 seinen Siegeszug angetreten. Die Idee ist, dass man ein Game nur so lange spielen kann, wie monatlich dafür bezahlt wird. Diese “Miete” kann für ein einzelnes Spiel verlangt werden, aber auch für die Nutzung eines Spielekatalogs – wie beim Xbox Game Pass.
Das Lukrative für dich als Spieleentwickler ist, dass du mit einem Abo-Modell dauerhaft Einnahmen generierst. Dafür musst du aber ständig neue Inhalte liefern, um die Abonnenten bei der Stange zu halten.
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Downloadable Content: Add-Ons als Premium-Erweiterungen
Wenn dein Spiel gut ankommt, wollen deine Fans bald mehr “Futter”. Früher brachten die Spieleentwickler dafür Add-ons und Mission-Packs auf Disketten, CDs oder DVDs heraus. Heutzutage sind Erweiterungen komplett digital und werden deshalb DLC (Downloadable Content) genannt.
Wenn du planst, mehrere DLCs zu veröffentlichen, solltest du über ein Season-Pass-Modell nachdenken. Ein Season-Pass ist ein Abonnement, mit dem deine Kunden die Erweiterungen und meist auch Boni erhalten. Auch hier musst du ständig neuen Content erstellen.
Neu und unbeliebt: Digitale Sammelobjekte und NFTs
Ein recht neuartiges Monetarisierungsmodell für PC- und Videospiele ist der Verkauf von einzigartigen digitalen Gegenständen oder Sammlerstücken, die durch Blockchain-Technologie gesichert sind. Diese nennt man „Non-Fungible Token“ (deutsch: „Nicht-ersetzbares Token“), kurz NFT.
Die virtuellen Güter lassen sich zu recht hohen Preisen anbieten, doch NFT-Items haben keinen guten Ruf. Vielleicht ändert sich das in den kommenden Jahren?
Early Access: Früher Zugang für echte Fans
Du suchst Betatester und willst damit auch noch Geld verdienen? Dann solltest du auf den Early Access setzen!
Beim Early-Access-Modell bezahlen Spieler für den Zugang zu deinem Game, das sich noch in der Entwicklung befindet. Zudem geben Sie dir Feedback, was angepasst oder verbessert werden müsste.
Crowdfunding: Vorabfinanzierung durch den Schwarm
Eine weitere Methode, um vor dem Release an Geld zu gelangen, ist Crowdfunding. Hierbei spenden quasi Hunderte, Tausende oder gar Millionen Interessierte ihr Geld in dein Spielkonzept. Als Gegenleistung erhalten sie einen früheren Zugang oder besondere Belohnungen – aber nur, wenn du dein Projekt wirklich vollendest.
Das bekannteste Crowdfunding-Game ist wohl Star Citizen, welches über die Jahre mehr als 650 Millionen Funding-Dollar erhielt.
Merchandising: Geldquelle außerhalb des Spiels
Die meisten Monetarisierungsmodelle fokussieren sich auf Einnahmequellen, die sich direkt auf ein Game beziehen. Gelingt es dir, eine attraktive Marke aufzubauen, kannst du auch Zusatzgeschäfte aufbauen – unter anderem durch Merchandising.
Das heißt, du verkaufst Shirts, Caps, Tassen, Kuscheltiere oder andere Gegenstände, die etwas mit deiner Spielemarke zu tun haben. Ebenso ist es möglich, deine Marke an Film-Studios zu lizensieren.
Welcher Weg der Spiele-Monetarisierung ist der beste?
Darauf kann man keine Antwort geben, die für alle Spieleentwickler gilt! Wenn du ein Konsolenspiel entwickelst musst du wahrscheinlich einen anderen Weg finden als bei einem Browsergame oder bei einer Gaming-App. Deshalb solltest du eine Marktrecherche durchführen, wie vergleichbare Spiele monetarisiert werden.
Und es kann nicht schaden – falls das möglich ist – verschiedene Revenue Streams aufzubauen. So ist es bei Mobile Games möglich, durch Ingame-Verkäufe und Werbeeinblendungen ordentlich Umsatz zu generieren. Mehr dazu erfährst du in diesem Video:
Mit Computerspielen Geld verdienen: das Fazit
Wenn du neu in der Gamesindustrie bist, kannst du dir wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie viele Möglichkeiten es gibt, mit einem Spiel Geld zu verdienen. Die hier genannten Beispiele sind nur eine Auswahl. Und manche Modelle lassen sich sehr gut miteinander kombinieren.
Mache dir also vor der Entwicklung einige Gedanken darüber, wie du deine Ausgaben reinholen willst. Und sei dir klar, dass jeder Weg steinig ist – besonders für einen unbekannten Games Developer. Zudem solltest du stets flexibel sein, denn die Vorlieben deiner potentiellen Kundschaft können sich schnell verändern.
Bilder: Freepik