Sich selbstständig zu machen oder ein StartUp zu gründen kostet unter Umständen viel Geld. Mit diesen Maßnahmen hältst du die Ausgaben gering.
Wo kann bei der Gründung gespart werden? Wo nicht?
Sobald du beschlossen hast, dein eigenes Unternehmen zu gründen, musst du deine Kosten auflisten – zum Beispiel im Businessplan. Dies beginnt meist mit einer sorgfältigen Auflistung aller Ausgaben, die in den nächsten Monaten auf dich und deine neue Firma zukommen.
Jedoch stellt sich häufig schon nach ein paar Wochen heraus, dass du den einen oder anderen Posten übersehen oder zu gering angesetzt hast. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, die Kosten zu reduzieren!
Wie funktioniert eine Kostenreduktion bei der Gründung? Wo kannst du ansetzen?
Welche Kosten fallen bei einer Gründung an?
Eine pauschale Aussage, mit welchen Kosten du bei der Gründung deiner eigenen Firma rechnen müssen, ist kaum möglich. Die anfallenden Ausgaben hängen sehr von der Art deines Unternehmens, vom Umfang der anfänglichen Geschäftstätigkeit und von der Region ab. So kann eine Firmengründung in der Schweiz günstiger oder teurer als in Österreich oder Deutschland ausfallen.
Es gibt aber einige Ausgaben, die bei einer Gründung fast immer anfallen. Die folgende Übersicht vermittelt dir einen ersten Eindruck, mit was du in der Regel rechnen musst:
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- Gewerbeanmeldung
- Notarhonorar
- Handelsregistereintrag
- Steuern
- Miete und Büroausstattung
Was kostet eine Gewerbeanmeldung?
Die Gewerbeanmeldung beantragst du beim zuständigen Gewerbeamt. Die Kosten variieren je nach Standort, sie betragen im Durchschnitt etwa 10 bis 15 Euro. Es gibt eine Möglichkeit, diese Kosten zu verringern oder zu umgehen. Doch bevor du dein Gewerbe anmeldest, solltest du klären, ob überhaupt eine Gewerbeanmeldung erforderlich ist.
So sind Freiberufler in der Regel nicht gewerblich tätig und müssen daher kein Gewerbe anmelden. Willst du hingegen eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung – eine GmbH – gründen, ist eine Gewerbeanmeldung aufgrund dieser Rechtsform auch dann nötig, wenn du eine freiberufliche Tätigkeit ausübst. Bei der Gründung einer UG – Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) – ist eine Gewerbeanmeldung wiederum nur nötig, wenn du eine gewerbliche Tätigkeit ausübst.
Die Frage nach der Notwendigkeit der Gewerbeanmeldung ist unter Umständen nicht so einfach zu beantworten. Wenn du unsicher bist, ob du eine Gewerbeanmeldung benötigst, bieten Gewerbeamt und Finanzamt passende Informationsstellen an.
Zwar sind die Kosten für die Anmeldung überschaubar, dennoch solltest du diese Chance zur Kostenreduktion bei der Gründung nutzen.
Wie reduzierst du das Honorar für den Notar?
Ein Notar ist zum Beispiel für die Gründung einer GmbH oder einer UG erforderlich. Für diese beiden StartUp-Rechtsformen sind meist eine Satzung, ein Gesellschaftsvertrag und ein Gesellschaftervertrag nötig.
Diese Verträge kann der Notar entwerfen, dafür verlangt er allerdings ein Honorar. Um die GmbH-Kosten zu reduzieren, lohnt es sich, einen Mustervertrag zu verwenden. Die meisten Notare besitzen eigene Vorlagen, auch im Internet wirst du schnell fündig.
Solltest du individuelle Verträge anfertigen lassen, erhöht dies meist die Kosten, denn dein Notar lässt sich seinen Aufwand entsprechend vergüten.
Achte darauf, dass beim Notartermin alle nötigen Unterlagen vorliegen und dass alle erforderlichen Gesellschafter anwesend sind. Falls bei diesem Termin irgendwelche Dokumente fehlen oder Fehler festgestellt werden, musst du einen weiteren Termin vereinbaren, was wiederum die Kosten in die Höhe treibt.
Versuche, alle Fragen und Unklarheiten vorab telefonisch oder per E-Mail zu klären. Und bereute alles so gut wie möglich vor, damit dein Notar nur wenig Aufwand mit deiner Unternehmensgründung hat.
An der Höhe der Gebühren ist übrigens wenig zu verhandeln. Diese sind in der Gebührenordnung für Notare und Rechtsanwälte festgelegt, sodass hier kaum Verhandlungsspielraum besteht.
Wann ist ein Eintrag ins Handelsregister nötig?
Eine GmbH oder eine UG entsteht mit der Eintragung im Handelsregister. Diese ist kostenpflichtig und wird meist vom Notar vorgenommen. Solltest du dich also für eine derartige Rechtsform entscheiden, bestehen hier wenige Möglichkeiten, die Kosten zu verringern.
Entscheidest du dich hingegen für eine gewerbliche oder freiberufliche Tätigkeit als Ein-Mann- bzw. Ein-Frau-Unternehmen, kannst du auf die Gründung einer UG oder einer GmbH durchaus verzichten.
Wäge somit im Zuge deiner Unternehmensgründung genau ab, ob du eine dieser Rechtsformen wählst oder nicht. Falls eine andere Rechtsform möglich und sinnvoll ist, sparst du dadurch die Kosten des Registereintrags.
Welche Möglichkeiten gibt es, Steuern zu sparen?
Ein beachtlicher Kostenfaktor besteht aus den Unternehmenssteuern. Nach der Gründung muss die Eröffnung deiner Firma beim zuständigen Finanzamt angegeben werden, jedoch informiert das Gewerbeamt das Finanzamt in der Regel automatisch.
Ein paar Wochen nach der Gewerbeanmeldung erhältst du von der Finanzbehörde einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Darin gibst du deine voraussichtlichen Einnahmen im ersten Jahr der Geschäftstätigkeit an. Aufbauend auf diesen Angaben kalkuliert das Finanzamt die Höhe deiner Steuern im ersten Jahr. In den kommenden Jahren ist der Gewinn des Vorjahres die Basis für die Kalkulation deiner Steuerschuld.
Für das erste Jahr ist es geläufig, den Gewinn eher vorsichtig anzusetzen, um Steuern zu sparen. Dieser Kniff hat allerdings einen Haken: Solltest du im ersten Jahr deutlich mehr verdienen als ursprünglich angegeben, musst du mit einer erheblichen Steuernachzahlung rechnen. Außerdem werden die Steuervorauszahlungen für das kommende Jahr ebenfalls angehoben.
Wenn sich im Lauf des ersten Jahres abzeichnet, dass deine Einnahmen viel höher liegen als geplant, solltest du unbedingt eine größere Summe an Rücklagen für die zu erwartende Steuernachzahlung im Folgejahr bilden.
Wie reduzierst du laufende Kosten am besten?
Deine laufenden Ausgaben bieten ebenfalls mehrere Ansatzpunkte für eine Reduzierung. Die Miete für Büroräume treibt deine Ausgaben am Anfang vermutlich in die Höhe. Überlege, ob du von Anfang an eigene Räume benötigst und wie groß diese sein sollten.
Vielleicht hast du die Möglichkeit, in der Anfangszeit nur einen sehr kleinen Raum zu mieten, oder es reicht sogar ein einzelner Schreibtisch mit schnellem Internet aus. Zeitlich flexible und nach Bedarf anmietbare Räumlichkeiten bieten zum Beispiel Coworking Spaces und virtuelle Büros.
Benötigst du tatsächlich ein eigenes Büro, so bietet die Ausstattung eine Sparmöglichkeit. Kaufe am Anfang nur die Möbel, die du unbedingt brauchst. Ein Schreibtisch, ein ergonomischer Stuhl und ein Aktenschrank können zu Beginn ausreichen. Diese Möbel müssen nicht sehr teuer sein, unter Umständen kommt sogar der Kauf von gebrauchten Möbeln in Frage.
Zu den laufenden Kosten gehören auch die Kontoführungsgebühren, die deine Bank vermutlich für dein Geschäftskonto verlangt. Einige Banken bieten ein Geschäftskonto mit sehr geringen Gebühren an. Wenn du nach Sparpotenzial suchst, solltest du überlegen, ob ein Wechsel zu einer Bank mit einem kostenlosen oder recht günstigen Geschäftskonto in Frage kommt.
Fazit: Sparpotenzial ist vorhanden und will realisiert werden
Es gibt einige Möglichkeiten, die Kosten für deine Unternehmensgründung so gering wie möglich zu halten. Gehe am besten jede einzelne Position durch und überlege, wo in deinem individuellen Fall Sparpotenzial liegt. Denke daran, dass schon kleine Summen einen ordentlichen Beitrag zur Kostenreduktion leisten!
Nutze diese Chancen, um deine Unternehmensgründung so günstig wie möglich zu halten. Schließlich ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit Geld eine Fähigkeit, die jedem Gründer und Unternehmer zu Gute kommt.
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Vielen Dank für die Auflistung der unterschiedlichen Kostenpunkte einer Unternehmensgründung. Ich habe zusammen mit meinem Bruder auch ein Unternehmen entworfen, das wir nun endgültig realisieren möchten. Hoffentlich finden wir die nächste Woche einen kompetenten Notar für Firmengründungen.