StartUp-Finanzierung über einen Bank-Kredit (Bild: Freepik)

Wie gut sind Kredite für die StartUp-Finanzierung? Was ist dabei zu beachten?

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Du möchtest für dein Unternehmen einen Bankkredit aufnehmen? Das alles solltest du unbedingt darüber wissen.

Frisches StartUp-Geld über einen Kredit: Geht das?

Von Fördermitteln und Gründerwettbewerbe über Crowdfunding und Crowdinvesting bis hin zu Business Angels und Venture Capital Fonds: Noch nie gab es so viele Möglichkeiten wie heute, um ein StartUp zu finanzieren.

Neben all diesen teils modernen und ungewöhnlichen Arten der StartUp-Finanzierung gibt es noch einen ganz klassischen Weg: einen Kredit.

Doch Kredit ist nicht gleich Kredit! Du kannst zum Beispiel zwischen einem typischen Bankkredit und einem ERP Gründerkredit wählen. Letzteres ist das sogenannte KfW StartGeld, das du bei deiner Bank beantragst und dann über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhältst.

Somit lautet die Antwort auf die gestellte Frage: Ja, du kannst deine Unternehmensgründung über einen Kredit finanzieren. Dies hat allerdings ein paar Vor- und Nachteile.

Welche Vorteile hat ein Bankkredit zur Gründungsfinanzierung?

Du hast eine tolle Geschäftsidee, auf der du ein StartUp aufbauen möchtest? Dann kann der Gang zur Hausbank ein guter Weg sein, um dort einen Kredit zu beantragen. Das sind die fünf wesentliche Pro-Argumente:

Niedrige Zinsen
Bankkredite haben oft vergleichsweise niedrige Zinssätze. Unter Umständen bekommst du besondere Konditionen für Gründer.

Lange Laufzeiten
Ein Kredit ermöglicht dir eine Rückzahlung über einen längeren Zeitraum, was deine monatliche Belastung verringert und zu mehr Planungssicherheit führt.

Tilgungsfreie Anlaufjahre
Einige Kreditangebote beinhalten tilgungsfreie Anfangsjahre. Das gibt dir die Zeit, dein StartUp zu etablieren, bevor du mit der Rückzahlung beginnst.

Planungssicherheit
Ein Bankkredit bietet klare Konditionen mit festgelegten Zinssätzen und Laufzeiten. Du weißt also ziemlich genau, was du bis wann abbezahlen musst.

Keine Einmischung
Banken verlangen – im Gegensatz zu Business Angels oder VC-Geldgeber – in der Regel kein Mitspracherecht in deinem jungen Unternehmen. So bleibst du unabhängig bei deinen Entscheidungen.

Kredit als StartUp-Finanzierung: die Nachteile

Hier sind fünf Nachteile eines Bankkredits zur Gründungsfinanzierung, die du berücksichtigen solltest:

Risiko der Ablehnung
Dein Kreditantrag kann abgelehnt werden, wenn die Bank dein Geschäftsmodell als zu riskant einschätzt.

Zins- und Tilgungslast
Du musst regelmäßige Zins- und später Tilgungszahlungen leisten, was eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellt und deine Liquidität beeinträchtigen kann.

Sicherheiten erforderlich
Oft verlangen Banken Sicherheiten für ihre Kredite. Wenn du als Gründer nicht genügend Sicherheiten bieten kannst, wird es schwierig, einen Kredit zu erhalten.

Lange Bearbeitungszeiten
Der Prozess der Kreditgenehmigung kann langwierig und mit viel Papierkram verbunden sein. Das kann den Start deines Unternehmens verzögern.

Rückzahlungsverpflichtung
Du musst dich an die vereinbarten Rückzahlungsbedingungen halten – unabhängig davon, wie sich dein Business entwickelt.

Kredit-Finanzierung Kennzahlen (Bild: Freepik)

Gründerkredit von der Bank: Welche Unterlagen brauchst du?

Eine Bank gibt dir nicht einfach so einen Kredit, um dein Unternehmen zu finanzieren! Du musst den Berater von deiner StartUp-Idee überzeugen und zudem handfeste Kennzahlen liefern.

Die Haspa rät deshalb, die folgenden Unterlagen in ein Bankgespräch zur Gründungsfinanzierung mitzunehmen:

Tipp: Nimm einfach deinen Businessplan mit! Denn in diesem sollten diese Pläne und weitere relevante Informationen zu deinem Vorhaben drin sein.

Darüber hinaus benötigen Banken oft noch diese Dokumente von dir:

  • Lebenslauf
  • Private Selbstauskunft
  • Zustimmung zur Einholung einer Schufa-Auskunft

So solltest du dich auf deinen Banktermin vorbereiten

Frei nach Shakespeare heißt es: “Kredit oder kein Kredit, das ist hier die Frage.”

Anders gesagt: Von deinem Banktermin hängt viel ab. Er kann über die Zukunft deines StartUps entscheiden. Bereite dich deshalb sehr gut darauf vor! Hier ein paar essentielle Ratschläge:

Kläre die W-Fragen
Warum gehst du zu einer Bank? Wofür benötigst du den Kredit? Was sind deine unternehmerischen Ziele? Wie soll das Geld deine Gründung voranbringen? Wann kannst du Kredit frühestmöglich tilgen? Finde darauf die richtigen Antworten.

Definiere klare Ziele
Setze dir Ziele, bevor du um einen Kredit bittest! Lege ein oberstes und unterstes Limit fest. Fällt der gewährte Kredit zu niedrig aus, dann musst du verhandeln – und dafür gute Gründe parat haben.

Konditionen vergleichen
Verschaffe dir einen Überblick über die Kredit-Lage: Welche Zinssätze sind üblich, wie sehen die Laufzeiten aus? Vergleiche online die Angebote von verschiedenen Banken, um eine gute Verhandlungsbasis zu haben.

Vergiss nichts
Kapitalbedarf, Finanzplan, Umsatzplanung, Lebenslauf, Zeugnisse und mehr: Stelle alle Dokumente zusammen, die du bei deinem Banktermin unbedingt benötigst oder eventuell gebrauchen könntest. Nimm lieber zu viel als zu wenig mit.

Fazit

Ein Bankkredit kann eine gute Möglichkeit sein, um dein StartUp zu finanzieren – in der Gründungsphase oder in einer “Later Stage”. Doch beachte die Vor- und Nachteile und auch die Anforderungen. Ohne eine richtige Vorbereitung geht es nicht!

Bilder: Freepik

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