Innovationen können spontan erfunden oder ganz geplant angegangen werden. Letzteres ist über Design Thinking möglich.
Was haben StartUps mit Design Thinking zu tun?
Das Ziel von StartUps ist es, die alten, bestehenden Firmen herauszufordern und mit neuen, besseren Lösungen abzulösen. Ein Wettstreit von New Economy versus Old Economy. Dieser Wettstreit wird oft über Innovationen gewonnen.
Design Thinking schlägt genau in diese Kerbe. Hierbei handelt es sich um eine Herangehensweise, mit der du komplizierte und komplexe Herausforderungen meisterst. Das gelingt, indem zum einen Arbeitsabläufe, Räumlichkeiten und Teams so umgestaltet werden, dass ein kreativer Prozess entstehen kann. Zum anderen ist beim Design Thinking deine Konzentration auf den Kunden und seine Bedürfnisse ganz wichtig.
Was steckt hinter Design Thinking? Bedeutung und Definition
Wichtig: Design Thinking ist keine exakte Wissenschaft und keine fest definierte Methode – auch wenn oft von der Design-Thinking-Methode geredet wird!
Stattdessen stellt das Design Thinking ein Ansatz dar, bei dem verschiedene Methoden, Prozesse und Tools zum Einsatz kommen, um die Kreativität in deinem Team zu fördern. Und um Innovationen zu kreieren, die den Kundennutzen in den Fokus stellen.
Beim Design Thinking geht es um reale Herausforderungen und Problemstellungen, für die du Lösungen finden möchtest, die technisch umsetzbar und am Markt erfolgreich sein können.
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Wie setzt man Design Thinking um?
Wie gesagt, gibt es nicht die eine Methode, um Design Thinking anzuwenden. Wenn du dich mit dem Thema beschäftigst, merkst du recht schnell, dass zahlreiche Ansätze angewendet werden.
Die Grundvoraussetzungen fürs Design Thinking sind ein multidisziplinäres Team und variable Räume. Das multidisziplinäre Team besteht aus fünf bis sechs Personen aus verschiedenen Abteilungen und mit unterschiedlichem Wissensstand. Die Teilnehmer sind beispielsweise Designer, Ingenieure, Techniker und Marketing-Experten, die ein Mindestmaß an Kreativität besitzen.
Damit das Team richtig agieren kann, zum Beispiel für die Ideenfindung oder für die Entwicklung von Prototypen, benötigt es passende Räumlichkeiten. In denen wird genügend Platz für Präsentationen und Arbeitsmittel wie Whiteboards bereitgestellt.
Das Design-Thinking Team durchläuft einen Prozess, der je nach Lehrmethode aus fünf bis sechs Schritten besteht. Diese werden teilweise mehrfach wiederholt. Währenddessen erschafft das Team viele Ideen, Konzepte und Prototypen, zudem lernen alle Beteiligten viel über ihre Kunden. Das Design Thinking ist also nicht nur ein theoretischer Ansatz, sondern bietet auch praktische Ergebnisse.
Die fünf Phasen des Design Thinkings
Das Design Thinking besteht in der Regel aus diesen Kern-Phasen:
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- Empathize – Learn about the audience
- Define – Sharpen key questions
- Ideate – Brainstorm and create solutions
- Prototype – Build representations of one or more ideas
- Test – Test ideas and gain user feedback
Das bedeutet übersetzt:
Empathize = Verstehen
In der ersten Phase geht es darum, das Problem bzw. die Herausforderung zu verstehen. Dein Team konzentriert sich auf den Kunden, seine Wünschen und Hindernisse. Hierfür werden einerseits Studien, Markt-Analysen und andere Informationsquellen herangezogen. Andererseits können verschiedene Tools und Methoden (zum Beispiel Jobs To Be Done, JTBD) angewendet werden, um den Kunden besser zu verstehen.
Define = Definieren
Im zweiten Schritt wird definiert, in welchem Bereich die Innovation stattfinden soll. Damit grenzen du und dein Team die Fragestellung und die möglichen Problemlösung ab. Dazu gehört auch, dass ihr über die Faktoren Zeit, Budget und Qualität redet.
Ideation = Ideenfindung
Die Ideation ist die kreative Phase des Design Thinkings. Hierbei geht es darum, mit verschiedenen Kreativitätstechniken und Techniken (wie der SIT-Methode) frische Ideen zu generieren. Je mehr, desto besser. Es darf keine Grenzen geben!
Prototype = Prototyping
Beim Prototyping muss dein Team seine Ideen in ein Konzept gießen, dass – zumindest in Ansätzen – realisiert werden muss. Das Ziel ist es, die Idee sichtbar oder anfassbar zu machen. Der Prototyp oder das MVP bzw. MFP kann ein Design-Mock-up sein, ein Demo-Onlineshop oder ein rudimentär fahrendes Fahrzeug sein – je nach Aufgabenstellung und Konzept.
Test = Testphase
Funktioniert die Idee oder das Konzept? Das kann mit einem Pretotype oder einem Prototypen herausgefunden werden. Diesen solltet ihr so weit wie möglich auf Herz und Nieren testen. Und das nicht nur innerhalb des Teams, sondern auch beim potentiellen Kunden. Dafür sind spezielle Testverfahren möglich.
Wichtig ist, dass ihr so viele Daten wie möglich erfasst, aufzeichnet und analysiert. Im Falle eines Demo-Onlineshops wären das beispielsweise die Klickpfade der User.
Wie du Design Thinking praktisch anwendest
Hier ist eine ausführliche Anleitung, wie du mit deinem StartUp das Design Thinking praktisch anwenden kannst:
Schritt 1: Nutzerverständnis aufbauen (Empathiephase)
- Du beginnst damit, deine potenziellen Nutzer gründlich zu verstehen. Führe Interviews, Umfragen und Beobachtungen durch, um ihre Bedürfnisse zu identifizieren.
- Erstelle detaillierte Nutzerprofile und Persona, um ein tiefes Verständnis für deine Zielgruppe zu entwickeln.
Schritt 2: Ideen generieren (Ideenfindungsphase)
- Organisiere kreative Workshops und Brainstorming-Sitzungen mit deinem Team, um Ideen zu generieren. Ermutige alle Teammitglieder, unkonventionelle Ideen einzubringen.
- Nutze Techniken wie Mind Mapping, Brainwriting und Worst-Case-Szenarien, um vielfältige Ideen zu entwickeln.
Schritt 3: Prototypen erstellen (Prototyping-Phase)
- Wähle im Team die vielversprechendsten Ideen aus und erstelle einfache Prototypen oder Modelle. Dies können Papierzeichnungen, digitale Mock-ups oder physische Modelle sein.
- Der Zweck von Prototypen ist es, schnell und kostengünstig Ideen zu testen und zu verfeinern.
Schritt 4: Testen und Feedback einholen (Testphase)
- Präsentiere deine Prototypen Nutzern und potenziellen Kunden und sammle deren Feedback. Dies ist entscheidend, um die Ideen weiter zu verbessern.
- Sei offen für Kritik und Änderungsvorschläge und nehme Anpassungen an den Prototypen vor.
Schritt 5: Iteratives Vorgehen (Iterationsphase)
- Wiederhole den Prozess iterativ, zum Beispiel nach dem PDCA-Modell. Gehe zurück zu Schritt 2 und generiere neue Ideen oder überarbeite vorhandene Ideen basierend auf dem Feedback.
- Setze diesen iterativen Prozess so lange fort, bis du eine Lösung entwickelt hast, die die Bedürfnisse deiner Zielgruppe optimal erfüllt.
Schritt 6: Implementierung und Skalierung (Implementierungsphase)
- Nachdem du eine erfolgreiche Lösung entwickelt hast, setze sie in deinem Startup um. Beginne mit einer begrenzten Einführung und skalier sie bei positivem Feedback und Erfolg.
Schritt 7: Kontinuierliches Lernen (Evaluationsphase)
- Design Thinking endet nicht mit der Implementierung. Halte den Dialog mit deinen Nutzern aufrecht, sammle ständig Feedback und optimiere deine Lösung weiter.
Das sind die Vor- und Nachteile von Design Thinking
Ja, das Vorgehen hat ein paar starke Pluspunkte auf seiner Seite. Aber natürlich gibt es auch ein paar Schwächen. Hier eine Übersicht mit den jeweils fünf größten Vorteilen und Nachteilen des Design Thinkings:
Vorteile
✅ | Kreative Lösungen Design Thinking fördert die Entwicklung kreativer und innovativer Lösungen, die bei anderen Methoden möglicherweise übersehen werden. |
✅ | Nutzerzentriert Die Methode legt einen starken Fokus auf die Bedürfnisse und Perspektiven der Nutzer, was zu benutzerfreundlichen Produkten führt. |
✅ | Teamarbeit Design Thinking fördert die Zusammenarbeit im Team und ermöglicht verschiedene Fachkenntnisse und Perspektiven einzubringen. |
✅ | Schnelle Prototypen Durch die Erstellung von Prototypen in frühen Phasen können Ideen schnell getestet und verfeinert werden. |
✅ | Problemlösung Die Methode hilft dabei, komplexe Probleme in gut strukturierte Teilaufgaben aufzuteilen und sie systematisch anzugehen. |
Nachteile
🛑 | Zeitaufwändig Der Design-Thinking-Prozess kann zeitaufwändig sein und erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung. |
🛑 | Kosten Die Entwicklung von Prototypen und das Sammeln von Nutzer-Feedback können teuer sein. |
🛑 | Praxisbezug Design Thinking ist möglicherweise nicht die beste Methode für alle Arten von Problemen, insbesondere solche, die schnelle Lösungen erfordern. |
🛑 | Subjektivität Die Methode basiert stark auf Empathie und subjektiven Nutzererfahrungen, was zu unterschiedlichen Interpretationen führen kann. |
🛑 | Ergebnislosigkeit Obwohl Design Thinking kreative Ideen generiert, besteht keine Garantie, dass diese Ideen erfolgreich auf dem Markt ankommen. |
Fazit: Was bringt Design Thinking?
Design Thinking ist ein sehr guter Ansatz, um Innovationen und andere neuartige Produkte zu erfinden – und das ganz strukturiert und mit dem Fokus auf den Kunden. So kann das Risiko, dass eine Idee nicht ganz ausgereift ist oder bei der Markteinführung floppt, reduziert werden.
Doch: Auch das Design Thinking ist kein Garant für Erfolg!
Möchtest du Design Thinking in deinem Unternehmen einführen und strukturiert mit deinem Team angehen? Dabei hilft dir dieser Kauftipp:
Bilder: Pixabay, HPI, AI