VC Venture Capital (Bild: Shutterstock)

Was bedeutet eigentlich … Venture Capital? Wie läuft das VC-Geschäft für StartUps ab?

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Crowdfunding, Familiendarlehen oder Bankkredit: Es gibt verschiedene Arten, wie du dein StartUp finanzieren kannst. Eine, um an viel Geld zu gelangen, ist Venture Capital. So funktioniert’s.

Was ist Venture Capital?

Venture Capital, kurz VC, bedeutet zu Deutsch Risiko- oder Wagniskapital. Gesellschaften investieren hierbei ihr Geld in aussichtsreiche StartUps.

Bei VC wird oft unterschieden in Micro Venture Capital Fonds und Venture Capital Fonds. Die Micro Capital Fonds besitzen weniger Kapital (zwischen zehn und 25 Millionen Euro) als die “richtigen” VC-Fonds (50 bis 300 Millionen Euro), dementsprechend erhalten sie kleinere Anteile an den StartUps, in die sie investieren.

Kurz erklärt: Was Venture Capital ausmacht

Venture Capital ist eine Form der Eigenkapitalfinanzierung, die von Investoren oder Venture-Capital-Fonds bereitgestellt wird, um StartUps und junge Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial zu finanzieren – meist im Austausch gegen Unternehmensanteile.

Diese Investoren, auch VCs genannt, unterstützen nicht nur finanziell, sondern bieten auch strategische Beratung, Mentoring und Zugang zu ihrem Netzwerk an, um das Wachstum der StartUps zu fördern. Da Venture-Capital-Unternehmen meist recht viel Geld in die StartUps stecken, möchten sie verständlicherweise ihren Investments absichern und im besten Fall deutlich vermehren. Das bedeutet: VC-geförderte StartUps sollten sich schnell zu ScaleUps entwickeln.

Wie funktioniert das Venture Capital Business?

Dieses Schaubild erklärt kurz und knapp, wie das Geschäft mit Venture Capital abläuft.

Schaubild Wie VC Business funktioniert (Bild: Manager Magazin)

Wie du siehst, sind hier verschiedene Stakeholder beteiligt, zudem gibt es einen regen Austausch. In Worten ausgedrückt bedeutet das:

Fonds
Ein Venture-Capital-Fonds sammelt Geld von verschiedenen Investoren wie Versicherungen, Banken, Pensionsfonds und wohlhabenden Privatpersonen ein. Dieser Prozess wird oft als Fundraising bezeichnet.

Venture-Capital
Diese Gesellschaft verwaltet den Fonds. Sie entscheidet, in welche StartUps investiert wird, und bietet diesen auch Beratung und Unterstützung an.

Investment
Die VC-Gesellschaft steckt das gesammelte Geld in ausgewählte StartUps, die vielversprechend erscheinen und das Potenzial für schnelles Wachstum haben.

StartUps
Verschiedene junge Unternehmen erhalten die VC-Gelder, um ihre Geschäftsideen umzusetzen und zu wachsen. Allerdings scheitern einige StartUps und gehen in den Konkurs.

Erträge
Wenn ein paar der StartUps erfolgreich sind, kann die VC-Gesellschaft ihre Anteile mit Gewinn verkaufen. Das passiert zum Beispiel, wenn ein junges Unternehmen an die Börse geht oder an eine etablierte Firma verkauft wird.

Gewinn
Der Gewinn aus den erfolgreichen Investitionen fließt zurück in den Fonds und dann an die Investoren. Teilweise wird er auch als Gewinn für die VC-Gesellschaft behalten.

Venture Capital: Was sind die Vor- und Nachteile?

Wie so oft im Leben, gibt es auch beim Venture-Capital-Business einige Licht- und Schattenseiten. Das sind die Vorteile und Nachteile, wenn du als StartUp-Inhaber dein Unternehmen über Risikokapital finanzierst:

Vorteile
Vereinfacht ausgedrückt, sind VC größere Business Angels (BA). Das bedeutet, eine Venture-Capital-Gesellschaft investiert in dein StartUp zu Beginn mehrere Hunderttausend Euro, es können je nach Potential auch mehrere Millionen sein.

Neben der Geldsumme wird dein junges Unternehmen mit Know-how versorgt, damit es schnell wachsen kann. Zudem erhältst du Zugang zu wichtigen Geschäftspartnern – Stichwort: Networking.

Nachteile
Um an Venture Capital zu gelangen, musst du eine recht hohe Beteiligung an deinem StartUp abgeben. Üblich sind mindestens 15 bis 35 Prozent. Deine Entscheidungsgewalt wird demnach eingeschränkt, da die VC-Gesellschaft bei strategischen Entscheidungen mitreden möchte.

Das Ziel von VC ist es, das Investment zu vergolden. Dein StartUp muss also seinen Marktwert innerhalb weniger Jahre deutlich steigern, damit bei einem Verkauf der Anteile (= Exit) eine möglichst hohe Rendite herausspringt. Ein Exit erfolgt in der Regel nach zwei bis sieben Jahren.

Das bedeutet: Du und dein Team steht unter einem enormen Erfolgsdruck, wenn ihr VC-Geld im Unternehmen habt!

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VC-Investments: Welches Risiko gibt es?

Der Begriff „Risikokapital“ lässt es bereits vermuten: Es winken nicht immer die hohen Umsätze und Gewinne. Die Beteiligung eines VC in einer Finanzierungsrunde ist immer mit einem nicht zu unterschätzenden Risiko verbunden. Im schlimmsten Fall droht ihm der Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Um das zu verhindern, stellen die Investoren neben ihrem Kapital auch ihr betriebswirtschaftliche Expertise zur Verfügung und erhalten – je nach vertraglicher Regelung – ein entsprechendes Mitspracherecht.

Wie viel investieren Risikokapital-Geber in deutsche StartUps?

Die Corona-Pandemie hat der StartUp-Szene einen Schub gegeben. Und damit stiegen auch die Investitionen über Wagniskapital. Alleine 2021 flossen knapp 17,4 Milliarden in deutsche, innovative Jungunternehmen. Die meisten davon sind im Bereich Fintech, E-Commerce und Software tätig.

Schaubild VC Risikokapital deutsche StartUps (Bild: Netzoekonom.de)

Wie kommen StartUps an VC?

Dafür gibt es verschiedene Wege. Zum einen sind Vertreter von VC-Gesellschaften auf StartUp-Events anzutreffen. Zudem kannst du nach ihnen im Internet suchen und dich direkt bei ihnen bewerben. Doch die meisten Anfragen von StartUps bei Business-Angels und VC-Fonds führen zu keinem Erfolg.

Ein valider Weg geht über Vermittlungsplattformen, wo du StartUp-Investoren findest. Hier erhältst du Kontakt zu Business Angels, Angel-Groups und Venture Capital. Ein Weg, der sich lohnen kann.

Was ist das Besondere an Capmatcher?

Bei der deutschen Plattform kannst du dich kostenlos anmelden und ein Exposé erstellen. Das wird manuell geprüft und verbessert, damit du mit einem passenden Investor zusammenkommst. Das geschieht, indem entweder du pro-aktiv die Captmatcher-Datenbank durchforstest, oder indem sich ein BA oder VC bei dir meldet.

Die Vermittlung zwischen deinem StartUp und den VC-Investoren kostet dich im Basis-Tarif kein Geld, der Premium-Account schlägt mit einmalig 390 Euro netto zu Buche. Das war’s. Capmatcher erhält weder eine zusätzliche Vermittlungsprovision, noch Anteile an deinem Unternehmen.

Worauf sollten Investoren und StartUp-Gründer achten?

Wie bei der Suche nach einem privaten Lebenspartner ist auch die Suche nach einem optimalen Geldgeber keine leichte Aufgabe. Investor und Unternehmen müssen zueinander passen.

Eine wichtige Bedeutung hat hierbei die „Chemie“: Risikokapitalgeber investieren zwar in erster Linie in ein Unternehmen, aber auch immer in die Menschen, die dahinter stehen. Daher zählt zunächst der erste Eindruck des Teams, zum Beispiel über ein Pitch Deck! Auch ein professioneller Businessplan ist ein entscheidender Baustein auf dem Weg zum Erfolg.

Gelingt es dir nicht, dein StartUp überzeugend zu präsentieren oder stimmen gewisse Punkte nicht, hast du einen Dealbreaker: Der VC-Fond wird wohl kein Geld in dein junges Unternehmen investieren.

Wie lange dauert es, bis ein VC investiert?

Das kommt auf verschiedene Faktoren an. Wenn dein StartUp-Konzept die Interessenten überzeugt und sie eine überschaubare Summe (zum Beispiel 250.000 Euro) in dein innovatives Unternehmen investieren, kann es recht schnell zu einem Vertragsabschluss kommen. Im besten Fall reichen wenige Meetings. Bei größeren Investments fällt der Prozess verständlicherweise länger und komplizierter aus.

Wie sieht der Ablauf bis zum Vertragsabschluss aus?

Bis ein VC Geld in dein StartUp investiert, müsst ihr zusammen mehrere Phasen durchlaufen. Diese sehen so aus:

Vorprüfung
Anhand deines One Pager Pitch, deines Pitch Decks und deines Businessplans wird das Potential und der Unternehmenswert geschätzt.

Letter of Intent
Es finden vorläufige Vertragsverhandlungen statt, bei dem eine Absichtserklärung (Letter of Intent) und ein Vorvertrag (Term Sheet) abgeschlossen werden.

Due Dilligence
Will die VC-Gesellschaft wirklich mit deinem Unternehmen zusammenarbeiten, gibt es eine genauere Prüfung und eine Risikobewertung.

Vertragsabschluss
Nun ist alles in trockenen Tüchern, das Geld fließt und die Zusammenarbeit geht richtig los.


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Bilder: Shutterstock, Manager Magazin, Netzoekonom.de

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