Dealbreaker - Warum Investoren nicht in StartUps investieren (Bild: Freepik)

Dealbreaker: 39 essentielle Gründe, warum Investoren nicht bei deinem StartUp einsteigen

  • Letztes Update:5 Monaten 
  • Lesezeit:4Minuten

Deshalb machen Business Angels oder VC-Fonds einen Rückzieher und investieren nicht wie geplant in dein Unternehmen.

Das sind No-Gos für potentielle Investoren

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie du dein StartUp finanzieren kannst. Ein gängiger Weg ist, über eine oder mehrere Finanzierungsrunden frisches Geld einzusammeln – beispielsweise von Business Angels und Venture Capital Fonds.

Doch: Selbst wenn ein Investor zeigt, dass er deinem Unternehmen eine Kapitalspritze geben möchte, heißt das nicht, dass der Deal wirklich zustande kommt! Auf dem Weg zum Term Sheet oder finalen Vertragsabschluss kann es noch zahlreiche Dealbreaker geben.

Welche das sind und wie du sie vermeiden kannst, erfährst du in diesem Ratgeber und in folgender Episode des StartUpWissen Podcast:

Hinweis: Die Folge kannst du auch bei Apple Podcast, Google Podcasts, Spotify, Deezer, Podigee, Youtube und über Alexa bzw. Amazon Echo anhören.

Gast in dieser Podcast-Folge war Jan Schnedler. Jan ist Rechtsanwalt und Autor des Buches Startup Recht*. Er erklärt im Gespräch mit unserem Chefredakteur Jürgen Kroder, worauf Business Angels und VC-Investoren bei einem möglichen Investment achten. Und er zeigt auf, welche Punkte echte No-Gos sein können.

Definition: Was bedeutet Dealbreaker?

In der StartUp-Szene ist ein Dealbreaker – auch Deal Breaker geschrieben – ein Grund, warum ein Investor nicht in ein junges Unternehmen investiert. Dieser Grund kann so triftig sein, dass er selbst eine getroffene Vereinbarung zu einer Zusammenarbeit kurzfristig platzen lässt. Das führt dann zu einem Brechen des angedachten Deals.

Gut zu wissen: Oft wird behauptet, ein Dealbreaker sei ein Vertragsbruch. Das stimmt nicht. Denn das “breaken” des Investments kommt vor dem Unterzeichnen eines Vertrages zustande.

Beispiele: Das sind typische StartUp-Dealbreaker

Warum steigt ein Investor nicht in dein Unternehmen ein? Warum macht er plötzlich einen Rückzieher? Dafür kann es folgende Gründe geben.

    1. Dein StartUp hat keine gute Mission oder Vision
    2. Es gibt keinen USP oder ein klares Alleinstellungsmerkmal
    3. Das Pitch Deck und andere Präsentationen sind nicht überzeugend
    4. Dein Businessplan weist einige Lücken und Schwächen auf
    5. Du hast kein schlüssiges Marketing- und Vertriebskonzept
    6. Weder du, noch deine Mitgründer kennen den anvisierten Markt
    7. Der Markt, in dem dein StartUp agiert, ist zu klein
    8. Deine Idee oder dein Produkt verstößt gegen Gesetze
    9. Technologien, die benötigt werden, sind durch (teure) Patente geschützt
    10. Du hast eigene, innovative Technologien noch nicht patentieren lassen
    11. Es gibt keinen Prototypen, kein MVP / kein MxVP oder ein Proof of Concept
    12. Die Konkurrenz ist hart und die Mitbewerber-Produkte nicht einholbar
    13. Das Wachstum deines Unternehmens ist zu schwach
    14. Die Marge bei deinen Produkten fällt zu gering aus
    15. Du und deine Mitgründer haben keine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse
    16. Es gibt keine sinnvollen KPI, nach denen das Unternehmen geführt wird
    17. Du hast die wichtigsten Kennzahlen deines StartUps nicht im Kopf
    18. Deine Mitgründer und du haben bislang wenig ins Unternehmen investiert
    19. Dein StartUp steuert auf eine Unternehmenskrise zu
    20. Das Unternehmen hat keine Liquidität und es droht eine Insolvenz
    21. Die Cash-Burn-Rate ist sehr hoch, wodurch viel Geld verbrannt wird
    22. Das Investment soll dazu genutzt werden, um Schulden zu begleichen
    23. Die Bewertung deines StartUps ist zu gering oder unrealistisch
    24. Es gibt keinen StartUp-Steuerberater, der dich berät
    25. Die StartUp-Rechtsform ist für den Einstieg eines Investors unpassend
    26. Unterstützende Freelancer sind bei dir scheinselbstständig beschäftigt
    27. Du verschweigst oder verheimlichst heikle Informationen
    28. Die Ausrichtung deines StartUps passt nicht zum Portfolio des Investors
    29. Es gibt bereits mehrere Investoren, die hohe Anteile besitzen
    30. Familienangehörige haben Anteile, ohne sich am StartUp zu beteiligen
    31. Du und deine Mitgründer möchten das StartUp nur nebenher betreiben
    32. Zwei oder mehr Gründer sind miteinander liiert
    33. Ein oder mehrere Gründer haben eine schwere Krankheit
    34. Es fehlen zu viele Kompetenzen im Team, um das Vorhaben zu meistern
    35. Die Gründer und die Mitarbeiter sind zerstritten
    36. Einer der Gründer verlässt während den Verhandlungen das Team
    37. Es herrscht eine hohe Fluktuation bei den Angestellten
    38. Du forderst zu viel Geld vom Investor
    39. Dein StartUp ist in eklatante Rechtsstreitigkeiten verstrickt

Wichtig: Nicht jeder Punkt gilt unbedingt als ein Dealbreaker! Denn jeder Business Angel und jeder VC-Investor hat andere, individuelle Kriterien. Deshalb musst du einen Investor finden, der zu dir und deinem StartUp passt.

Was ist zu tun, wenn sich ein Dealbreak abzeichnet?

Merkst du, dass ein möglicher Investor kritisch wird oder gar den Kontakt abbrechen möchte, solltest du aktiv werden:

  • Frage nach, was die Gründe für das Zurückziehen sind.
  • Versuche, offene oder ungeklärte Punkte schnellstmöglich, ehrlich und transparent zu klären.
  • Versichere, dass du und dein Team daran arbeiten werden, die potentiellen Dealbreaker aus der Welt zu schaffen.

Doch: Verspreche nicht zu viel, und verbiege dich nicht zu sehr! Sei zudem nicht “unterwürfig”, sondern stehe auch zu den Macken und Schwächen deines StartUps – denn: Nobody is perfect.

Manchmal ist es sinnvoller, einen Deal platzen zu lassen. Wenn ein Investor in dein Unternehmen einsteigt, kommt das einer Ehe gleich. Ihr müsst durch Dick und Dünn gehen können. Doch stimmt die Chemie nicht, bringt das dein StartUp unnötig ins Schlingern. Suche dir deshalb einen passenderen Partner. Oder versuche, über Crowdinvesting und andere Finanzierungsarten an frisches Kapital zu gelangen.

Was bietet der StartUpWissen Podcast?

Unser Podcast richtet sich wie StartUpWissen.biz an Selbstständige, Gründer, Unternehmer und StartUp-Mitarbeiter. In kurzen Episoden von rund 30 Minuten Länge beleuchtet unser Chefredakteur Jürgen Kroder zusammen mit jeweils einem Gast verschiedene Aspekte des Unternehmertums.

Sie reden über ungewöhnliche Geschäftsmodelle und über die vielen, vielen Herausforderungen der Selbstständigkeit. Das Ziel jeder Folge ist es, deinen Horizont zu erweitern, dir neue Inspirationen zu geben und zugleich wichtige Tipps zu vermitteln.

Alle Folgen des StartUpWissen Podcast findest du unter www.startupwissen.biz/podcast

Bild: Freepik

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