Bild: Pexels

Vergiss die Corona-Krise: Jetzt ist der perfekt Zeitpunkt zum Gründen!

  • Letztes Update:11 Monaten 
  • Lesezeit:6Minuten

Krisenzeiten wie die COVID-Pandemie bieten viele Chancen für Entrepreneure. Deshalb sind sie der ideale Zeitpunkt zur Gründung deines Unternehmens.

Ein Gastbeitrag von Dominik Renner, Essentio.at

Vier gute Gründe für den Start in die Selbstständigkeit – trotz Pandemie

Dass manche Menschen Windmühlen statt Mauern bauen, wenn der Wind der Veränderung weht, wissen wir bereits von hunderten von Motivationspostern. Aber noch nie war diese arg strapazierte Weisheit so wahr oder so wichtig. Denn trotz – oder gerade: wegen – einer globalen Pandemie, dem tödlichen Klima-Kollaps und globaler, politischer Unruhen ist jetzt die beste Zeit, sein eigener Chef zu werden.

Das glaubst du nicht? Hier sind vier sehr gute Gründe, die es beweisen!

Grund 1 | Zeit

Machen wir uns nichts vor: Das Klischee vom Entrepreneur, der mit absolutem Fokus täglich 16 Stunden an seinem Lebenswerk feilt, ist ein Mythos. Fakt ist hingegen, dass jeder von uns Zeit und Energie benötigt, um an jeweiligen Plänen für die Selbstständigkeit und ihrer Durchführung zu arbeiten. Und dass diese beiden Werte leider immer zu knapp bemessen sind.

Einer dieser beiden höchst raren Währungen, die Zeit nämlich, wurde uns jedoch plötzlich im Überfluss zur Verfügung gestellt. Mit der Unmöglichkeit von sozialen Aktivitäten, dem durch Home-Office-Lösungen eingesparten Arbeitsweg und anderen Auswirkungen hat die Coronavirus-Pandemie vielen von uns einen deutlich überschaubaren Terminkalender beschert.

Über den zweiten wichtigen Faktor, unsere Energie, sagt das zwar nichts aus. Niemand sollte sich dafür schlecht fühlen, unter diesen schwierigen Umständen keine Motivation aufbringen zu können. Für die meisten gilt jedoch, dass selten so viel Zeit zur Verfügung stand, um die Idee vom eigenen Unternehmen anzugehen.

Grund 2 | Massenhaft Unterstützung

Noch nie war es so einfach wie jetzt Unterstützung für eine Gründung zu erhalten. Die Anzahl an staatlichen Beratungen und Fördermitteln ist in den letzten Jahren gewachsen. Dabei werden unterschiedlichste Dinge gefördert: von der Gründung aus dem Studium heraus („EXIST“) bis hin zur Digitalisierung von Unternehmen („Digital Jetzt“).

Das Gründen ist, unabhängig von der Art des Unternehmens oder Branche, in aller Munde. Wir sehen es in Fernsehshows oder lesen es auf News-Seiten: Eine weitere, unglaubliche Erfolgsgeschichte von einem Entrepreneur, dessen Firma plötzlich Milliarden wert ist; ein weiterer Local Hero, der aus der Arbeitslosigkeit gestartet ist und nun 30 Mitarbeiter beschäftigt; ein weiterer Tüftler hat seine – auf den ersten Blick absurde – Erfindung aus dem eigenen Wohnzimmer heraus zu Geld gemacht.

Diese neue Aufmerksamkeit ließ sowohl private Investoren als auch staatliche Stellen aufhorchen. Zahlreiche Gründerzentren, Fonts und geförderte Kredite sprießen aus dem Boden. Wo es in der Vergangenheit oft nahezu unmöglich war, Startkapital und Beratung zu erhalten, ist heute das Gegenteil der Fall: Die Angebote sind so zahlreich und stark vom Bundesland abhängig, dass es schwerfallen kann, den Überblick zu behalten.

Und es gibt auch Unterstützung aus der Wirtschaft. Zum Beispiel veranstaltete Finanzcheck im Jahr 2020 die 1.000-Euro-Challenge und Jimdo bot Websites fast zum Nulltarif an.

Grund 3 | Günstiger Einstieg

Es mag herzlos klingen, aber in Krisenzeiten bieten sich immer auch Chancen für den oder die Mutigen. Zahlreiche Unternehmen stehen vor dem Ruin, freischaffende Handwerker, Künstler und Dienstleister mussten klein beigeben. Die entsprechenden Onlineportale laufen förmlich über mit hochwertigem Equipment und Immobilien, die zu Spottpreisen veräußert werden.

Noch nie war es so einfach und günstig, die Ausstattung für den Traum von der eigenen Pizzeria zu erstehen, das Equipment für die Karriere als Business-Fotograf anzuschaffen oder einfach nur den leistungsstarken Laptop zu kaufen, mit dem man künftig von überall arbeiten kann.

Wer über entsprechende finanzielle Rücklagen verfügt, kann zum Beispiel gerade jetzt in Mitleidenschaft gezogene Branchen wie Gastronomie oder Tourismus einsteigen. Selten zuvor war die eigene Bar oder das schnuckelige Gasthaus im Grünen so bezahlbar wie heute. Und mit etwas Glück sind eventuelle Umbauten (die aktuell übrigens auch sehr günstig zu haben sind!) genau dann abgeschlossen, wenn die Pandemie durch einen Impfstoff besiegt ist und das Geschäft wieder brummt.

Man kann sich an dieser Stelle schnell schlecht fühlen, da man aus dem Unglück anderer einen Vorteil zieht. Es ist jedoch andererseits zu bedenken, dass du persönlich nicht für die aktuelle Situation verantwortlich bist und mit deinem Investment dem Verkäufer über schwierige Zeiten hinweghelfen kannst.

Grund 4 | Eine veränderte Welt

Auch wenn aktuell noch kein Ende der Pandemie in Sicht ist: Klar ist bereits, dass es sich um das wohl einschneidendste Ereignis seit dem Zweiten Weltkrieg handelt. Unsere Gesellschaft hat sich durch Covid-19 bereits dramatisch gewandelt – und wird dies auch weiter tun. Von kleinen Dingen wie dem Aussterben des Begrüßungs-Handschlags bis hin zu tiefgreifenden Veränderungen wie dem Rückbesinnen auf Qualitätswaren und dem Wert von echten, sozialen Kontakten.

Während diese Entwicklungen Soziologen, Ökonomen und Therapeuten noch auf Generationen hin beschäftigen werden, bietet der veränderte Markt zahlreiche Möglichkeiten für mutige Unternehmer.

Dass Lieferservices bzw. alles, was direkt zu den Kunden nach Hause gebracht wird, aktuell florieren, ist kein Geheimnis. Auch, wer Unterhaltung in den eigenen vier Wänden anbieten kann, wird sich über steigende Umsätze freuen.

Premium Koch-Tutorials und Anleitungsvideos zum Heimwerken finden reißenden Absatz. Und auch Sightseeing-Touren und andere Abenteuer, die durch eine Virtual-Reality-Brille genossen werden, erfreuen sich steigender Beliebtheit. Apropos Virtual Reality: Warum nicht einen Service anbieten, das beispielsweise diese teuren Geräte für die Dauer der Quarantäne an Reiserückkehrer verleiht? Oder oder oder…

Mit unserer veränderten Realität scheinen die Möglichkeiten für Unternehmer fast unendlich.

Fazit

Viele bekannte StartUps wurden in schweren Zeiten gegründet.

Die Gründung eines eigenen Unternehmens in Krisenzeiten war schon immer ein Erfolgsrezept. Zwar verlangt sie Mut und Planung, belohnt uns aber dafür überdurchschnittlich oft mit persönlichem und finanziellem Wachstum.

Auch die Covid-19-Pandemie ist da keine Ausnahme. Im Gegenteil: Es gibt mehr Möglichkeiten, mehr Angebote und mehr Unterstützung für Entrepreneure als jemals zuvor. Die Zeichen für eine Gründung standen noch nie so günstig!

Und was du auch nie vergessen solltest: Steckt deine Firma in einer Unternehmenskrise, ist das der richtige Zeitpunkt, über eine nötige Neuausrichtung nachzudenken. Nutze die Chancen!


Über den Autor:

Dominik Renner kommt aus Graz, Österreich, und hat sich kürzlich selbstständig gemacht. Da Dominik und sein Co-Founder in ihren letzten Jobs bereits StartUps unterstützt haben, wollen sie dieses Wissen nun weiteren Neugründern zur Verfügung stellen. Ihr Unternehmen Essentio.at bietet online Entrepreneurship-Courses an. 


Vermittle dein Wissen bei uns! Bist du ein Experte in einem Fachgebiet? Pushe dein Image und werde Gastautor. Veröffentliche bei StartUpWissen.biz einen kostenlosen Gastbeitrag, um eine große Zielgruppe anzusprechen.
> Gastbeiträge einreichen: mehr Infos
 

Bild: Pexels

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert