Du hast eine verdammt gute Geschäftsidee? Dann setze sie um – während deines Studiums! So kannst du als Student ein Unternehmen gründen.
Ein Gastbeitrag von Fabio Hildenbrand, Backpackertrail
Im Studium ein StartUp aufbauen: Eine verrückte Idee?
Du verbringst einen gemütlichen Abend mit Freunden bei ein paar Bier. Ihr redet über Gott und die Welt. Im Spaß entdeckt ihr eine Marktlücke und kommt dabei auf eine Geschäftsidee. Am nächsten Morgen wachst du mit Kopfschmerzen auf, schmunzelst aber bei dem Gedanken an den letzten Abend.
Nach einer erfrischenden Dusche, einer Kopfschmerztablette und einem Kaffee gehst du zur Uni. Auf dem Weg kommt dir wieder die verrückte Geschäftsidee vom Vorabend in den Kopf. Nüchtern betrachtet könnte das ganze Potenzial haben. Aber wie soll das funktionieren?
Was macht man, wenn man eine gute Idee hat und diese umsetzen möchte? Die Uni kommt in Sicht. Du schüttelst den Kopf und beschließt, dich auf dein Studium zu konzentrieren.
Ein Fehler?!?
Die positive Seiten des Gründens im Studium
Das Gründen eines Business während des Studiums bringt viele Vorteile mit sich. Wenn du eine gute Idee hast und auch noch in nüchternem Zustand überzeugt von deren Potenzial bist, dann solltest du dich damit auseindersetzen. Und dich mit dem Thema Unternehmensgründung näher beschäftigen.
Denn …
… die Gründung während des Studiums ist relativ risikoarm. Du hast nichts zu verlieren. Wenn es nicht funktioniert, dann studierst du einfach weiter. Du kannst im schlimmsten Fall wertvolle Erfahrungen sammeln und glänzt damit in zukünftigen Bewerbungen.
… an der Uni oder Hochschule befindest du dich mitten unter Experten. Dozenten, Professoren und Kommilitonen können ein guter Start für ein Netzwerk von wegweisenden Kontakten sein.
… als Student bist du ungebunden und frei. Die meisten Studierenden haben noch keine Familie oder andere bindende Verpflichtungen, die den Schritt in die Selbstständigkeit erschweren.
… die meisten Studiengänge sind so aufgebaut, dass du in deiner Freizeit genug Zeit hast, um dich auf die Gründung und Führung deines Unternehmens zu konzentrieren.
… statt zahlreiche schlechtbezahlte Praktika nach Abschluss deines Studiums zu absolvieren, um in den Arbeitsmarkt einzusteigen, stehst du bereits mittendrin.
… mit einem erfolgreich gestarteten Business kannst du dir nebenbei dein Studium finanzieren.
… als dein eigener Chef kannst du dir deine Arbeitszeiten einteilen, wie es dir beliebt. Du bist an keine festen Zeiten gebunden, sondern flexibel und unabhängig.
Sich während des Studiums selbständig machen – wirklich?
Während der Vorlesung hast du dir deine Gedanken über all die positiven Beweggründe gemacht, doch da tauchen auch Zweifel in deinen Gedanken auf:
- Wie soll ich meine Idee und die Gründung finanzieren?
- Kann ich studieren und gleichzeitig ein eigenes Unternehmen gründen?
- Was gibt es an bürokratischen Papierkram zu bewältigen?
- Bin ich dieser Herausforderung gewachsen?
- Sollte ich nicht erstmal fertig studieren, Erfahrungen am Arbeitsmarkt und in der Branche sammeln, bevor ich meine Idee umsetze?
Zu jedem Problem gibt es eine Lösung
Neben den vielen positiven Aspekten sind auch deine Zweifel und Ängste berechtigt. Jetzt musst du für dich abwägen, welche Punkt am meisten Gewicht haben und welche Seite überwiegt. Und bedenke: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!
Das sind die typischen Herausforderungen:
- Wie gründet man ein Unternehmen?
Du musst das nicht alleine schaffen! In Fachbüchern und bei StartUpWissen.biz gibt es viele Informationen, wie du ein Unternehmen auf die Beine stellst. Außerdem bieten Coaches Seminare an, bei denen du viele Praxistipps erhältst. - Wie beherrscht man den Papierkram?
Unterlagen über Unterlagen, Formulare sammeln sich an, und du verlierst den Überblick?
Erstelle eine To-Do-Liste und mache einen Schritt nach dem anderen. Sukzessive arbeitest du den Berg an Papierkram ab. - Wie finanziert man ein Unternehmen?
Für die StartUp-Finanzierung gibt es mehrere Möglichkeiten. Du kannst Fördergelder wie das EXIST-Gründerstipendium und Zuschüsse beantragen, an Wettbewerben teilnehmen oder Investoren von deiner Idee überzeugen. - Scheitern Grünschnabel ohne Erfahrung nicht gleich?
Nein! Nur weil du keine Erfahrung hast, muss das nicht heißen, dass dein Projekt zum Scheitern verurteilt ist. Durch deine hohe Motivation und deinen Elan gibst du nicht auf. Das ist das Entscheidende. Erfahrungen sammelst du ganz nebenbei. Eigne dir also eine Scheiterkultur an.
Aus einer Idee wird ein Plan
Wieder bestärkt, schwirrt dir dennoch der Kopf von diesen vielen Gedanken. Du beschließt, dich heute Abend noch einmal mit deinen Freunden an einen Tisch zu setzen. Gemeinsam mit ihnen möchtest du dir genauere Gedanken über die StartUp-Gründung machen.
Als ihr euch am Abend mit klaren Köpfen und nüchternem Verstand über eure „fixe Idee“ austauscht, kristallisiert sich eure Motivation heraus: Ihr wollt ein Unternehmen gründen!
So entsteht folgender Schlachtplan, der euer Leitfaden für die Unternehmensgründung darstellt:
Geschäftsidee
Eure Idee muss in eine handfeste Geschäftsidee umformuliert werden. Welches Problem wollt ihr mit eurer Idee lösen? Und wie sieht eure Lösung aus?
Ziele
Verbunden mit der Geschäftsidee überlegt ihr euch Ziele für euer Business. Am besten formuliert ihr eure Ziele nach der SMART-Methode. Denn unspezifische, schwammige Ziele bringen euch nicht weiter.
Kunden
Wer stellt eure Zielgruppe dar? Stellt sicher, dass ihr eure Zielgruppe und deren Bedürfnisse und Verhaltensmuster genau kennt.
Marketing
Selbst die beste Idee verkauft sich nicht ohne entsprechendes Marketing. Wie wollt ihr das gestalten? Welche Medien, welche Kanäle nutzt ihr? Mit welchen Marketingmethoden erreicht ihr eure Zielgruppe am besten?
Tipp: In unserem Buch „Onlinemarketing für StartUps“ erhältst du das Grundlagenwissen, das du benötigst!
Branche, Wettbewerb, Konkurrenz
Setzt euch mit dem Marktgeschehen auseinander. Gibt es ähnliche Produkte oder Dienstleistungen? Worin unterscheidet ihr euch? Besitzt eure Idee einen USP (Unique Selling Point), also ein einzigartiges Alleinstellungmerkmal? Wer sind die Konkurrenten? Wie stehen eure Chancen im Wettbewerb?
Finanzierung
Zahlreiche Förderprogramme, Gründungswettbewerbe, Stipendien und Zuschüsse können den Start ins Unternehmertum vereinfachen. Dazu gehören unter anderem das EXIST-Gründerstipendium und das KfW-Gründercoaching.
Jetzt geht’s los!
All diese Punkte, die ihr euch überlegt und gemeinsam besprochen habt, haltet ihr im nächsten Schritt fest: eurem Businessplan. So beginnt eure Idee zu reifen. Sie wird zu einem Konzept. Und vielleicht entwickelt sich daraus ein erfolgreiches Business? Und idealerweise erreicht das Produkt schnell den Product Market Fit.
Über den Autor:
Fabio Hildenbrand gründete mit Anfang 20 noch während seines Studiums „Business Administration – Internationale Geschäfte“ das StartUp Backpackertrail. Für alle Backpacker und die, die es werden wollen, ist Backpackertrail der Ansprechpartner rund ums Rucksackreisen.
Wie er auf die Idee zu Backpackertrail kam und wie er sein ungewöhnliches Reise-StartUp hochzog, erzählt er in diesem Podcast:
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