Digitalisierung - Erklärung, Definition & Beispiele (Bild: Freepik)

Was bedeutet … Digitalisierung? Erklärung & Beispiele für digitale Geschäftsmodelle

  • Letztes Update:4 Wochen 
  • Lesezeit:7Minuten

Spätestens seitdem Politiker zunehmend das Wort „Digitalisierung“ verwenden, ist es in aller Munde. Doch was bedeutet der Begriff? Welcher große Wandel geht damit einher? Und was hat das mit StartUps zu tun?

Definition: Was ist Digitalisierung?

Im Kern bedeutet Digitalisierung, dass analoge Informationen oder Abläufe in eine digitale Form gebracht werden. Zum Beispiel, wenn Musikstücke, die bislang auf Kassetten abgelegt waren, so transformiert werden, dass man sie auf dem Computer anhören kann. Oder die Umwandlung von Dias in Digital-Fotos.

Die Umwandlung von analogen Daten in digitale geschieht nicht erst seit wenigen Jahren. Grob gesagt gibt es die Digitalisierung schon seit über 200 Jahren, vor ein paar Jahrzehnten hat sie richtig an Fahrt aufgenommen.

Heutzutage versteht man unter der Digitalisierung viele verschiedene Dinge, von der Verlegung von Glasfaserkabeln bis hin zu autonom fahrende Autos und Künstlicher Intelligenz. Das Buzzword ist somit der Überbegriff für eine Reihe weiterer angesagter Schlagwörter.

Wichtige Fachbegriffe im Rahmen der Digitalisierung

Die Digitalisierung bringt derart viele und große Umbrüche mit sich, dass sie als die neue industrielle Revolution angesehen wird. Diese sogenannte Industrie 4.0 beinhaltet wiederum viele kleine Revolutionen und Evolutionen. Dazu gehören unter anderem:


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Beispiele für die Digitalisierung bzw. digitale Dienste

Die meisten Dinge, die früher analog erfolgten, wurden mittlerweile schon digitalisiert. Oder es wird gerade mit Hochdruck daran gearbeitet, sie zu digitalisieren. Hier ein paar Beispiele:

E-Mail

Elektronische Briefe haben zwar klassische Briefe noch nicht abgelöst, doch ohne E-Mail ist eine moderne Kommunikation kaum noch vorstellbar. Zudem ersetzen Mail-Newsletter die klassischen Werbeprospekte und Postwurfsendungen.

Messenger

Schneller als E-Mails sind SMS oder Messenger-Nachrichten, beispielsweise über Whatsapp, Telegram oder den Facebook Messenger. Sie werden privat und zunehmend im Business genutzt.

Onlinebanking

Bankgeschäfte übers Web zu bewerkstelligen ist fast so alt wie das Internet selbst. Dieser Trend wird dank Mobile Payment und anderen Innovation zunehmen. Klassische Banken stehen unter Druck, da Fintechs – Financial Technology StartUps – den Markt zunehmend erobern.

E-Commerce

24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche shoppen, das ist bequem. Deswegen schwimmen Onlineshops wie Amazon, Zalando & Co. seit einigen Jahren auf einer Welle des Erfolgs: Der E-Commerce boomt unaufhaltsam.

eHealth

…, auch Telemedizin genannt, ist die sukzessive Digitalisierung der Medizin. Dazu gehören unter anderem medizinische Gesundheitsakten, Sprechstunden über Videokonferenzen und ganz neue Behandlungsmethoden. Um dieses Feld herum entstehen neue Technologien und Arbeitsplätze. Zum Beispiel Jobs wie der Systemarchitekt für digitale Gesundheit.

ERP

Einkauf, Produktion, Lager, Vertrieb: In einem Unternehmen gibt es viel zu managen. ERP-Systeme (Enterprise Resource Planing) machen die Digitalisierung, Automatisierung und Optimierung der Abläufe möglich.

Videokonferenzen

Mit dem Coronavirus und der damit verbundenen Krise kam der große Durchbruch von Skype, Zoom & Co. Damit wurden Meetings im Büro wie auch Geschäftsreisen ersetzt – und das wird in Zukunft zu einem hohen Maße so bleiben.

Navigationssysteme

Den Weg in den Urlaub mit einer Karte planen? Das gehört der Vergangenheit an! Navi-Systeme und kostenlose Apps wie Google Maps lotsen uns metergenau ans Ziel.

Elektronische Buchhaltung

Aufträge schreiben, Rechnungen aussenden, Zahlungseingänge verfolgen – diese Tätigkeiten sind auch für Selbstständige und StartUps kein Hexenwerk mehr. Mit Programmen wie FastBill, Lexware oder Billomat kann die Buchhaltung sogar mit dem Smartphone erledigt werden.

Streaming

Videotheken sterben aus und sie werden wohl nie wieder zurückkehren. Schuld daran sind Dienste wie Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video, über die wir jederzeit ganz bequem Hollywood-Blockbuster anschauen können. Und mit Spotify und Deezer hören wir unsere Lieblingssongs ganz legal übers Internet.

Wearables

„Wie hoch ist mein Puls? Wie viele Schritte bin ich heute gelaufen? Wie viele Kalorien habe ich verbrannt?“ Die Antworten auf diese Fragen beantworten heutzutage Fitness-Tracker und Smartwatches mit ihren zahlreichen Sensoren. Sie gehören in die Kategorie der Wearables, also der tragbaren, vernetzten Mini-Computer.

Onlinemarketing

Wie können Unternehmen den digitalen Kunden am besten erreichen? Mit digitalem Marketing – also Onlinemarketing. Das unterteilt sich in verschiedene Disziplinen, unter anderem in SEM (mit SEA und SEO) und Content Marketing. Mehr darüber gibt es in unserem Fachbuch “Onlinemarketing für StartUps*” zu lesen.


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Mobility

“Wann fährt der nächste Bus von meiner Haltestelle ab? Wo steht der nächste E-Scooter zum Ausleihen? Was kostet ein Zugticket nach Hamburg?” Auch das sind Fragen, die dank der Digitalisierung schnell beantwortet werden können. Apps und digitale Dienste verbessern unsere Mobilität und ermöglichen ganz neue Erfindungen. In ein paar Jahren wird man autonom fahrende Autos (“Robotaxis”) und Fluggeräte (“Flugtaxis” wie Lilium) per App rufen können.

Soziale Netzwerke

Ist ein Leben ohne Facebook, Instagram oder TikTok möglich? Ja. Aber will man das? Nein! Social Networks sind mittlerweile fest im Leben des moderne Menschen verankert. Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend trotz Datenschutz-Skandale weitergehen wird.

Sprachassistenten

„Was ist der Sinn des Lebens?“ – die (vermeintliche) Antwort auf diese Frage geben zunehmend Voice Search Technologien wie Siri, Alexa und Google Assistant. Sie sind in Smartphones oder Smart-Home-Geräten wie der Amazon-Echo-Reihe zu finden.

Was ist bei der Digitalisierung besonders wichtig?

Google Maps statt Faltkarten, Netflix statt Videothek, Siri statt Sekretärin: Das Öl in der Welt der Digitalisierung sind Daten in Form von Bits und Bytes. Diese bleiben in der Regel nicht an Ort und Stelle, sondern werden blitzschnell von A nach B geschickt. Die Basis für diesen Datenaustausch ist ein schnelles, leistungsfähiges Internet.

Zur Verarbeitung werden Computer und Server benötigt, die gigantische Datenmengen (Big Data) verarbeiten. Big Data bringt nur etwas, wenn Unternehmen „Data Driven“ arbeiten, indem sie die Daten zusammenführen, analysieren und daraus lernen.

Digitalisierung: Die Bedeutung für StartUps

Echte StartUps möchten mit innovativen Produkten punkten. Im besten Fall brechen sie damit bestehende Branchen auf, was zu einer Disruption führt. Eine solche Disruption ist heutzutage am besten mit digitalen Ideen möglich.

Einstige StartUps wie AOL, Yahoo, Facebook, Amazon oder Google haben die Digitalisierung mit ihrer Energie in Schwung gebracht. Somit ist alles, was irgendwie mit Digitalisierung zu tun hat, das ideale Sammelbecken für junge Gründer.

Das weiß die Old Economy. Deswegen setzen viele Mittelständler auf Kooperationen mit StartUps, um von den „jungen Wilden“ etwas zu lernen.


Schon gewusst?

Das Wirtschaftsministerium unterstützt mit Fördermitteln kleine und mittelständische Unternehmen bei ihrer Digitalisierung. Zu den Förderprogrammen gehören unter anderem go-digital und Digital Jetzt.


Digitales Denken, digitales Arbeiten

Ein wichtiger Punkt, den StartUps von klassischen, historisch gewachsenen Unternehmen unterscheidet, ist die Denkweise – das sogenannte Digital Mindset. Das bedeutet, die Gründer wie auch ihre Mitarbeiter sind offen für digitale Produkte und Lösungen. Dafür benötigen Sie Freiräume, um sich fortzubilden und um zu experimentieren. Damit besitzen sie die richtigen Basics für die Digitalisierung.

Ein weiterer Aspekt, um den digitalen Wandel meistern zu können, sind neue Arbeitsweisen. Da wären zum einen die iterative, agile Entwicklung, zum Beispiel nach Scrum. Dafür werden Product Owner und Scrum Master bzw. Team Coaches benötigt. Sie agieren meist nach dem KISS-Prinzip, um ein MVP bzw. MFP zu entwickeln.

Zum anderen setzen viele StartUps auf flexible Arbeitsmodelle mit Home Office und mobilem Arbeiten per Remote Work. Das ist nur mit einer breiten Palette an digitalen Werkzeugen möglich, zum Beispiel mit Collaboration-Tools wie Slack oder Microsoft Teams.

Damit der Digitale Wandel gelingt, sollten alle an einem Strang ziehen. Die Geschäftsführung muss das vorleben. Zum Beispiel, indem sie ihr Handy zum mobilen Büro macht. Denn: „Die Digitalisierung eines Unternehmens beginnt auf dem Smartphone„!

Und es benötigt Antreiber. Das könnte ein spezieller Digital Transformation Manager sein. Zudem braucht es Macher wie Prompt-Engineering-Experten.

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Datenschutz & mehr: rechtliche Anpassungen

Selbst wenn die Politik in Sachen Digitalisierung hinterher hinkt, so versucht sie mit den Veränderungen Schritt zu halten. Eine große Maßnahme ist die GDPR (General Data Protection Regulation) der EU, in Deutschland als DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) bekannt.

Die DSGVO und andere rechtliche Datenschutz-Vorgaben müssen von allen Unternehmen – von kleinen StartUps bis hin zum weltweit agierenden Konzern – eingehalten werden. Deswegen ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter “up to date” gehalten werden, zum Beispiel mit Datenschutz-Schulungen.

Auch das Bundesfinanzministerium hat die Zeichen der Zeit erkannt und deswegen vor ein paar Jahren die GoBD eingeführt. Mit den Grundsätzen zur ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff werden Selbstständige, StartUps und jede Form von Firma dazu angehalten, ihre Buchführung so weit wie möglich digital zu führen. Damit geht der Traum vom papierlosen Büro ein wenig in Erfüllung.

 

Bilder: Freepik, Bitkom, Etventure

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