Fempreneurship: So wagen weibliche Gründer durch ihre unterschiedlichen Perspektiven und Fähigkeiten den Sprung in die Selbstständigkeit.
Wichtige Tipps fürs Fempreneur-Business
Frauen gründen anscheinend anders und auch besser als Männer – stimmt das? Und wie können sogenannte Fempreneure ihr Business schneller und besser voranbringen? Diesen Fragen widmet sich dieser Ratgeber – und auch folgende Episode des StartUpWissen Podcast.
Als Expertin für das Thema konnten wir Caroline Müller gewinnen. Sie ist Inhaberin der Agentur einfachpr und Autorin des Buchs weiblich.selbstständig. ERFOLGREICH.*
Definition: Was ist ein Fempreneur?
Im allgemeinen Sprachgebrauch gilt als Fempreneur eine Frau, die den Sprung in die Solo-Selbstständigkeit wagt oder ein Unternehmen gründet. Der Begriff setzt sich aus den Worten „Female“ und „Entrepreneur“ zusammen.
Was versteht man unter Fempreneurship?
Wenn Frauen sich selbstständig machen oder ein StartUp ins Leben rufen, steigen sie ins weibliche Unternehmertum ein. Im Englischen nennt man das Female Entrepreneurship oder verkürzt Fempreneurship.
Doch streng genommen ist nicht jede Gründerin eine Fempreneurin. Denn echte Entrepreneure überzeugen mit Innovationskraft. Dementsprechend steckt hinter dem Fempreneurship mehr als die Gründung und Führung eines Unternehmens!
Fempreneurship steht im engeren Wortsinn für das visionäre Unternehmertum, geprägt durch eine weibliche Sichtweise und Führung. Somit sind Fempreneure dann StartUp-Inhaberinnen, die mit ihren Ideen und Konzepten bestehende Strukturen aufbrechen (Stichwort: Disruption) und/oder die Welt radikal verändern möchten.
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Was bedeutet Mompreneur?
Fempreneure, die Mütter sind oder während einer Schwangerschaft ein StartUp gründen, heißen in der Fachsprache Mompreneur (= Mom Entrepreneur). Somit ist Mompreneurship eine Unterkategorie von Fempreneurship.
Was zeichnet Fempreneure aus?
Gründerinnen haben oft andere Ziele als ihre männlichen Pendants. Sie arbeiten lieber an nachhaltigen Konzepten und verfolgen gerne soziale Ziele (= Social Entrepreneurship).
Anstatt gewinn- und umsatzorientierte Unicorns haben Fempreneure tendenziell sogenannte Zebra-StartUps im Sinn. Das bedeutet: StartUps von Female Entrepreneure sind oft nachhaltiger und stabiler.
Warum gründen Frauen anders als Männer?
Hierzu bringt Caroline im Podcast-Gespräch einige interessante Punkte an. Sie nennt unter anderem diese Gründe:
- Frauen lassen sich in der Regel mehr Zeit mit ihrem Sprung in die Selbstständigkeit, denn sie durchdenken und planen ihr Vorhaben mehr als männliche Gründer. Das gilt besonders für Mompreneure, da diese weniger Zeit für Ihr Unternehmen aufbringen können.
- Fempreneure holen sich mehr Unterstützung und nutzen verschiedene Hilfen, bevor sie loslegen. Zudem netzwerken Gründerinnen mehr als männliche Gründer.
- Ein weiterer Punkt: Gründerinnen sind weniger risikoaffin als ihre männlichen Pendants. Dementsprechend benötigen sie länger, um ein ScaleUp aufzubauen.
- Und: Einige Frauen wagen erst gar nicht den Sprung in die Selbstständigkeit. Ursachen dafür sind beispielsweise Selbstzweifel, mangelndes Selbstbewusstsein, kaum vorhandene Vorbilder und ein schwieriger Zugang zu Investoren-Geldern.
Carolines Aussagen basieren unter anderem auf ihren eigenen Erfahrungen und den Ergebnissen des Female Founders Report 2021 von Startbase.
Wie können Frauen besser gründen?
In ihrem Gastbeitrag “4+1 Tipps für Gründerinnen” liefert Caroline bereits ein paar sehr gute Ratschläge. Diese möchten wir an dieser Stelle wiederholen und um weitere essentielle Tipps ergänzen:
- Fokus
Wer tausende Ideen im Kopf hat, verzettelt sich schnell. Deshalb müssen (angehende) Gründerinnen lernen, fokussiert zu arbeiten. - Resilienz
Sich selbstständig zu machen oder ein StartUp zu gründen, ist eine harte Herausforderung. Um sie durchzuziehen, benötigt man ein dickes Fell. - Marketingkanal
Zur Fokussierung gehört auch die Konzentration auf wenige, aber gute Marketing- und Kommunikationskanäle. - Umsetzungsvermögen
Weniger Planung und weniger Perfektionismus, dafür mehr Umsetzung – das könnte ein wichtiges Leitbild sein. - Unterstützung
Unsichere Female Entrepreneure sollten Familienmitglieder oder erfahrene Coaches um Hilfe bitten. - Teamgründung
Ein StartUp lässt sich leichter im Duett oder als Trio ins Leben rufen, denn so verteilt sich die Last auf mehreren Schultern. - Zielsetzung
Ziele dürfen gerne hochgesteckt sein, doch sie müssen realistisch bleiben. Am besten definiert man/frau sie nach der SMART-Methode. - Individualisierung
Gründerinnen sollten sich nicht verbiegen, sondern Ihr Fempreneur-Business an ihre Vorstellungen anpassen.
Friendly Reminder: Die hier genannten Tipps gelten nicht nur für Frauen, sondern für Männer ebenso! Denn es gibt theoretisch kaum einen Unterschied zwischen den Geschlechtern, wenn es um die Unternehmensgründung geht.
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Bekannte, deutsche Fempreneure
Glücklicherweise gibt und gab es in Deutschland einige Frauen, die den Sprung in die Selbstständigkeit wagten, um ihre Ziele zu verwirklichen. Zu Ihnen gehören unter anderem:
- Anna Alex und Julia Bösch (Outfittery)
- Lea-Sophie Cramer (Amorelie)
- Sibilla Kawalla (Limberry)
- Delia Lachance (Westwing)
- Tanja Hübner (mymuesli)
- Irene Selvanathan (Neurospace)
- Denise Kratzenberg (Cheex)
Ebenso bekannt ist Judith Williams. Die Moderatorin von QVC und HSE24 arbeitet unter anderem als Investorin und “Höhle der Löwen”-Mitglied, zudem besitzt Williams eigene Beauty-Labels.
Female Entrepreneurship: Unser Buchtipp
Was bietet der StartUpWissen Podcast?
Unser Podcast richtet sich wie StartUpWissen.biz an Selbstständige, Gründer, Unternehmer und StartUp-Mitarbeiter. In kurzen Episoden von rund 30 Minuten Länge beleuchtet unser Chefredakteur Jürgen Kroder zusammen mit jeweils einem Gast verschiedene Aspekte des Unternehmertums.Sie reden über ungewöhnliche Geschäftsmodelle und über die vielen, vielen Herausforderungen der Selbstständigkeit. Das Ziel jeder Folge ist es, deinen Horizont zu erweitern, dir neue Inspirationen zu geben und zugleich wichtige Tipps zu vermitteln.
Alle Folgen des StartUpWissen Podcast findest du unter www.startupwissen.biz/podcast
Bilder: Shutterstock, Startbase
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